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Gedichte über Engel - Seite 53


Engel auf 23ter Station

Geisterhafte Flure – verlassen und leer.
Doch hinter ihren Türen verbirgt sich so viel mehr.
So unendlich weit war dein Weg hierher.
Dich der Wahrheit zu stellen, fällt dir immer noch so schwer.
Da ist sie schon wieder – die selbe alte Frage:
„Was habe ich getan, dass ich wieder so versage?“
Es ist jetzt abends – acht Uhr zehn – und du entscheidest dich,
einen Schritt auf dein Glück zuzugeh’n.
Riesengroß sind dein Kummer und Leid –
doch nun ist kaum mehr jemand hier um diese Zeit.
Während in dir der letzte Rest an Zuversicht verblasst,
hat da jemand den einsamsten Moment deiner Seele längst schon erfasst.
Umgeben von so einem Engelslicht,
erscheint in diesem Augenblick ein zutiefst vertrautes Gesicht.
Du bist durch alle Zeiten gegangen – vom goldenen gelb bis zum dunkelsten grau.
Dieser Mensch kennt dich kaum, doch erkennt deine Farben dennoch erschreckend genau.
Während du durch ihr Zeichen in dieses Schutzlicht eintauchst, spürst du stärker denn je:
Das ist auch schon alles, was du jetzt – und auch in Zukunft brauchst.
Das - und so jemand wie diese Person, denn Geborgenheit findet sich nicht nur auf dieser Station -
wenngleich eine solch' unheimlich wertvolle Art selten ist.
Entsinne dich daran, wenn du irgendwann noch mal deinen Heimweg vergisst:
Heimat ist manchmal auch da, wo eine Erinnerung ist.
Hier hat es jemand gewagt, ganz direkt hinzuseh´n.
Deswegen gelang es ihr auch, diesen Schmerz zu versteh´n.
Da war dieses offene Ohr – und auch mal so ein federleichter Humor.
Mit sanftmütiger Stimme traf sie deinen geheimen Ton,
denn sie ist der Engel auf 23ter Station.
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Leben nach dem Tod

Man kann unter Menschen sein und ist trotzdem einsam und allein.
Als wäre man sediert, aus dem Raster gefallen, wie aussortiert.
Und höhnisch vernimmt man -
"Sieh zu wie du atmest,
ob du verstehst, stirbst oder weiter lebst.
Das schlechte Gewissen ist ständig da, ein über alles geliebter Mensch ist gegangen, und man selbst ist noch hier.
In diesem wahnsinnigen Schmerz gefangen.
Lapidare Worte hört man von fern.
Das Leben geht weiter,
Es wird irgendwann besser.
Dort wo dein geliebter Mensch ist, geht es ihm besser!
Er wacht über dich als Stern.
Wollt ihr mich in meinem Schmerz verhöhnen?
Nichts kann den Tod verschönen.
Und an das Leben ohne meinen geliebten Menschen werd ich mich nie gewöhnen.
Da kommt doch noch dies, und da kommt doch noch das!
Nach dem Tod beginnt das Leben.
Schöner Gedanke -
doch ich glaub nicht daran.
Es hat noch niemals einen echten Beweis gegeben.
Es ist ein Strohhalm, an den man sich klammert.
Um seine Ängste zu besiegen.
Um das zu erreichen würde wohl fast jeder, ein Leben lang sich selbst belügen.
Ich wollte fest daran glauben.
Jeden Tag und jede Nacht.
Doch außer das ich noch wütender und trauriger wurde, hat das Glauben nichts gebracht.
So viele erhalten Zeichen und glauben daran!
Habe ich kein Zeichen verdient, und warum?
Und ich merke, daß ich nicht mit all den Fragen ohne Antworten einfach weiter leben kann.
Es gibt nichts, das mich tröstet, ich lebe in meiner stillen, schmerzverzerrten Welt!
Mein Herz will kämpfen.
Meine Seele sagt - "Nein",
Wofür das ganze?
Wo soll der Sinn in dem ganzen sein?
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