Gedichte über Emotionen - Seite 59

Lasst die Pflastersteine liegen


Lasst die Pflastersteine liegen!

Oder möchtest du einen abkriegen?

Warum bereitet dir das Werfen Lust?

Schau, was ist in dir nur für Frust?

Eigentlich bist du schon sehr verletzt.

Hast deine Wunden noch nicht benetzt.

Anstatt zu Pflastersteinen zu greifen,

könntest du dich mit Liebe einseifen.

Schau dir deine vielen Wunden mal an.

Sie sind oft entstanden irgendwann,

als du dachtest, es wäre die Liebe.

Doch gefühlt hast du leider nur Hiebe.

Deshalb nimm jetzt in Liebe ein Vollbad.

Du wirst merken, das ist eine Wohltat.

Und wenn du danach siehst einen Stein,

würdest du das Werfen finden gemein.

Stattdessen überlegst du vielleicht nun,

was man mit diesen Steinen kann tun.

Man könnte ein Haus voll Liebe erbauen,

in dem wohnt gegenseitiges Vertrauen.

Lass dich durch Steine nicht provozieren,

sondern durch sie lieber inspirieren.

Was wir stets beim Küssen tun,
macht uns beide doch immun.
Dabei macht sich die Zunge krumm
und dreht die Bio-Teile um.
Dadurch tauschen wir das Bakterienleben
Indem wir sie dem Partner geben.

Beim täglichen Akten schleppen
passiert es schnell mal auf den Treppen.
Wenn es auch dienstlich verboten ist,
auf der Treppe es sich trotzdem küsst.
Man kann nur nicht die Augen schließen
und die Berührungen genießen.

Ein flüchtiger Küss im Fahrstuhl fetzt,
nur ist hier leider oft besetzt.
Küsse im Paternoster erfrischen,
denn man kann auf jeder Etage entwischen.
Beim täglichen Morgenkaffee kochen
nicht nur die Automaten, auch die Herzen pochen.

Ein Kuss hält Herz und Seele offen
und lässt auf weitere Liebe hoffen.
Ob man dabei bekittelt oder befrackt,
Nachthemd bekleidet oder nackt,
ob man beim Küssen zu Hilfe nimmt die Zunge,
es weiten sich stets Herz, Seele und Lunge.

Denn wir wollen riechen, hören, sehen, fühlen
Samt schmecken beim Wärmen oder Kühlen.
Die Pandemie hat uns gezeigt,
wir sind dem Kuss nicht abgeneigt
Und wird er wieder einmal rar,
macht das nur seine Bedeutung klar.

Drum lasst uns hier nicht lang verweilen,
sondern zum Küssen nach Hause eilen.

20.05.2020©Wolf-Rüdiger Guthmann

Ich bin froh, Dich zu kennen,
und das ich darf Dich meinen Mann zu nennen.
Wenn Du diese Zeilen hier liest,
dann weißt Du, das mein Herz Dich nie vergisst.

Egal wie wir es drehen,
denke ich, dass wir uns auch stumm verstehen.
Ich werde immer sein für Dich,
denn Du bist der wundervollste Mensch für mich.

Mit mir hast Du eine Frau, die Du verdienst.
Ich weiß nicht, was Du denkst, wenn Du diese Zeilen liest.
Ich hoffe aber Du denkst genau so.
Denn nur dann bin ich erst froh.

Bist Du einmal traurig,
dann tröste ich dich.
Wenn Du Wärme brauchst,
dann tue ich dies auch.

Alles würde ich Dir geben.
Sogar mein eigenes Leben.
Es ist nun mal so wie es ist,
nur weil Du für mich der wundervollste Mensch bist.

Verlassen…

Als sie nach Hause kommt, ist die Wohnung leer,
er hat sie verlassen, er kommt nie mehr hier her.
Die Stille zerreißt fast ihr Herz,
es ist ein unbeschreiblicher Schmerz.

Sie fühlt sich krank, ist den Tränen ganz nah,
vor ein paar Stunden war er doch noch da,
sie kann ihn riechen, sie kann ihn spüren,
doch nur in Gedanken kann sie ihn berühren.

Was hat sie, was ich nicht habe,
oft stellte sie sich diese Frage,
oder was hat sie falsch gemacht,
auch das fragt sie sich jede Nacht.


Wann ist er zum ersten Mal zu ihr gegangen?
Wann hat das alles angefangen?
Wann hat er sie betrogen?
sie scharmlos angelogen?

Wie konnte es nur so weit kommen,
das Zimmer sieht sie nur verschwommen,
sie hält die Tränen nicht mehr auf,
lässt ihnen freien Lauf.

©Gaby Geng/Vergissmeinnicht.