Gedichte über Emotionen - Seite 61

Wenn sich zwei tief in die Augen schauen,
wenn beide fühlen dass sie sich vertrauen,
wenn alles einfach keiner Worte bedarf
und beide spüren dass Amors Pfeil sie traf,

wenn beide Herzen beginnen schneller zu schlagen,
wenn sich Hände zärtlich zu berühren wagen,
wenn ein Schauer sich nach dem nächsten aufbaut,
gefolg von aufregend zartprickelnder Gänsehaut,

wenn in beiden Körpern die Temparatur ansteigt,
wenn sich ihr Kopf schüchtern zur Seite neigt,
wenn vor Aufregung sich die Brust hebt und senkt
und er ihr ein verbindliches Lächeln schenkt,

wenn Begierden sich nach Erfüllung sehnen,
wenn Gefühle die Kontrolle übernehmen,
wenn gegenseitiges Verlangen maßlos marodiert
und in Exstase explodiert...

...ja wenn das Wörtchen "wenn" nicht wär',
gäbe es keinen Geschlechtsverkehr.

Verzeihung - ich entschuldige mich für dieses Ende,
als wenn ich nicht ein besseres fände...

...also...

...wenn Begierden sich nach Erfüllung sehnen,
wenn Gefühle die Kontrolle übernehmen,
wenn gegenseitiges Verlangen maßlos marodiert
und in Extase explodiert,

wenn Hingabe und Leidenschaft zusammenfinden
und zwei Körper sich wiegend zu einem verbinden,
so wurde aus einem "Augen-Blick" die Liebe entfacht,
die sich entwickelt und wächst - in all ihrer Pracht.

Thomas
(Alles hat ein Ende, nur dieses Gedicht hat zwei...)

"Hallo, gestern haben wir uns in der Kachel geseh'n."
"Oh ja", erfreut bleibe ich steh'n.

Wir reden über dies und das -
ein kleines Geplänkel, es macht uns Spaß.

Dann zieht's mich weiter auf meinen Weg, den altbewährten
am Schlösschen vorbei durch Park und Gärten.

Rot leuchtet es auf grauen Mauersteinen,
erste Rose knospt im Sonnenschein.

In der Ferne zieht jemand einen Grill in der Schubkarre vorbei,
ein Mädchen reißt eine Zeitschrift entzwei.

Unvermittelt trifft mich dazwischen
das Verlangen nach dicken reifen Sommerkirschen.

Die Schwänin brütet immer noch,
eine Feldmaus huscht ins Mauseloch.

Auf dem Wasser kreuzen munter
Hausboot, Segler und Fischerkutter.

Die whats-app der Freundin holt mich aus dem Sommermärchen ab:
"Sind in Quarantäne, ab heute noch vierzehn Tag' ".