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Gedichte über Emotionen - Seite 443


Gedankenchaos - Wie zu Verstand kommen? -

-Alle hier aufgeführten Charaktere sind fiktiv -
-1-
Gedanklich abirren

Flatterhafte Gedanken
führen ein Eigenleben,
sabotieren den Willen,
deuten die Realität um,
manövrieren „Denker“
ins Abseits oder
in eine gedankliche
Sackgasse, fernab
der Zielgeraden.
-2-
Wie wird das enden?

Sein Verstand ist
wie ausgehebelt,
unbeherrschbare
Gefühle durchpflügen
seine Innenwelt,
hinterlassen Chaos
und Verwüstung:
der „Heimgesuchte“
bricht zusammen,
glaubt, den Verstand
zu verlieren,
verrennt sich in eine
Ausweglosigkeit,
die ihm das Leben
kosten könnte,
falls die Vernunft
nicht obsiegt.
-3-
Seelischer Rückzug

Ihr neues Zuhause
ist ihr Schneckenhaus,
in das sie sich
zurückgezogen hat,
wo sich verschließt
gegenüber dem Leben
und dessen Freuden,
in Opferhaltung
der Schicksalsschläge
harret, wie gelähmt.
-4-
Gedankenstille

Zu viele unnütze Gedanken
bringen dich seelisch ins Wanken,
zerstören deines Denkens Klarheit
und rauben dir wertvolle Zeit.

Lass Stille in deinem Denken zu,
bringe mentalen Sturm zur Ruh
hör auf dein Herz, lasse es sprechen,
dann ebbt ab, schmerzvolles Stechen.

Klaren düstere Gedanke auf,
bringt dich seelisch nichts ins Wanken
dein Denken schlechte Launen vertreibt,
du genießt Zeit, die dir verbleibt.
-5-
Verstand gezielt einsetzen

Die Gedanken unter Kontrolle halten.
Inhalte des Gedächtnisses verwalten.
Mit mentaler Stärke Gefühle zügeln.
Mit Raffinesse Fehler ausbügeln.
Sich Anweisungen nicht vorschnell fügen.
Falls nötig, von Notlügen Gebrauch machen.
Ausgeklügelte Pläne aushecken.
Mit Scharfsinn eigen Fehler verdecken
und die der andren aufdecken.

All dies und viel mehr
dank einer ungebrochenen Verstandeskraft.
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Mein Schutzmechanismus

Ich spüre, wie ich mich zurückziehe,
noch bevor jemand mich wirklich berührt.
Wie ich Mauern hochziehe,
bevor überhaupt jemand die Chance hat, mich zu sehen.

Ich sag, ich brauch Abstand,
weil mir Nähe zu viel wird
aber manchmal ist das nur Angst,
versteckt in schönen Worten.

Ich sag, ich bin stark,
aber eigentlich bin ich nur müde.
Müde vom Kämpfen,
müde vom Aushalten,
müde davon, immer so zu tun,
als wär da nichts, das weh tut.

Ich hab gelernt, zu funktionieren,
statt zu fühlen.
Ich hab gelernt, zu überleben,
statt zu leben.
Und mein Schutzmechanismus
er war mein sicherer Ort,
mein einziger Halt,
wenn alles in mir gebrannt hat.

Aber jetzt spür ich,
wie er mich gleichzeitig hält und fesselt.
Wie er mich schützt
und mich doch fernhält
von allem, was ich mir wünsche.

Ich will Nähe,
aber wenn sie da ist, frier ich ein.
Ich will Vertrauen,
aber ich misstraue zuerst mir selbst.
Ich will Liebe,
aber ich halte sie auf Abstand,
damit sie mich nicht zerstören kann.

Ich weiß, ich bin noch oft in meinem Schutz.
Viel zu oft.
Manchmal so sehr,
dass ich gar nicht mehr weiß,
wer ich ohne ihn bin.

Aber tief in mir ist dieses leise Hoffen
dass ich eines Tages lerne,
mich nicht mehr zu verstecken.
Dass ich irgendwann glauben kann,
dass ich sicher bin,
auch wenn ich weich bin.
Auch wenn ich fühle.
Auch wenn ich weine.

Ich will mich selbst nicht mehr anlügen.
Ich will mich trauen, zu weinen,
ohne mich dafür zu schämen.
Ich will lernen, mich zu halten,
statt mich zu verstecken.

Ich weiß, mein Schutz hat mich gerettet.
Aber er darf mich nicht ewig regieren.
Ich will leben.
Ich will fühlen.
Ich will endlich ich sein
ohne Schutz dazwischen.

Und vielleicht fängt Heilung genau da an
wo ich mir erlaube,
nicht mehr stark zu sein.
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Emotionale Gewalt

Keine blauen Flecken, die man sehen könnte.
Keine Narben, die ich zeigen könnte.
Und doch bin ich verletzt tief drinnen, wo niemand hinsehen kann. Ihre Worte, ihr Schweigen, ihre wechselnden Stimmungen haben sich in mich eingegraben. Nicht auf meiner Haut, sondern in meiner Seele. Es sind Risse, die keiner sieht, aber die ich jede Sekunde spüre.

Ich habe lange gezögert, das Gewalt zu nennen. Es war ja keine Hand, die mich traf. Nur Blicke. Nur Sätze, die mich klein gemacht haben. Nur dieses Schweigen, das lauter war als alles andere. Ich habe mich selbst gefragt, ob ich übertreibe. Ich habe geglaubt, Liebe müsste manchmal wehtun.

Und trotzdem ich liebe sie noch. Nach allem, was passiert ist. Ich klammere mich an das Gute, an die Momente, in denen alles leicht und schön war. Vielleicht sehe ich sie noch durch diese rosarote Brille, weil ich das Schlechte nicht sehen will. Weil ich hoffe, dass wir wieder dorthin zurückfinden, wo wir einmal waren.

Wir sind nicht mehr zusammen. Ich habe mich getrennt, sie ist ausgezogen. Und trotzdem ist sie wieder da. Wir sehen uns öfter. Sie hat bei mir geschlafen zweimal. Wir haben miteinander geschlafen. Und jetzt stehe ich da, zwischen Verlangen und Schmerz, und frage mich: Was ist das eigentlich zwischen uns?

Die Sehnsucht nach ihr ist unbändig. Ihr Körper, ihre Nähe, ihr Duft alles zieht mich magisch an. Und im nächsten Moment schießt mir die Angst durch den Körper. Es fühlt sich falsch an. Ich weiß, dass es mir wehtut. Ich spüre, wie ich mich verliere, wie ich wieder in etwas hineingerate, das mir nicht guttut. Und trotzdem dieses Verlangen, dieses Bedürfnis nach ihr, ist größer als alles andere.

Meine Wunden sind real, auch wenn niemand sie sehen kann.
Emotionale Gewalt frisst sich leise in die Seele, in die Tiefe meines Herzens.
Und ich versuche zu heilen, während ich immer noch jemanden liebe, der mich gebrochen hat.


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