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Gedichte über Emotionen - Seite 410


Wie gehts dir? GUT!

Wenn Leute mich fragen, wie es mir geht,
sage ich automatisch:
"Mir geht es gut"
Doch es ist nur zu einer Gewohnheit geworden,
um keine Fragen beantworten zu müssen.
Keiner merkt wie es mir wirklich geht.
Wenn mich jemand fragt, ob irgendetwas ist,
sage ich meistens:
"nein alles okay"
Doch ich sage es nur so dahin,
nicht mit der Absicht lügen zu wollen!
Wenn man mich fragt, ob ich Wünsche habe,
sage ich nie wirklich, was ich will
"da gibts vieles, weiß nicht"
doch ich sage nicht, dass ich mich so sehr danach sehne, einfach mal ehrlich sagen wie ich mich fühle oder einfach mal weinen wenn mich das Gefühl von Traurigkeit überkommt.
Erinnerungen sind da, anstatt alles einfach zu vergessen.
Ich sage nie: ich wünsche mir, dass meine Vergangenheit nicht existiert,
ich wünsche mir, dass ich nicht ständig mit großem Druck leben muss, ich wünschte, ich könnte "verzweifelte" Gedanken abstellen, ich wünschte mir, dass ich nicht so oft etwas tue, dass ich später bereue, ich wünschte mir, jemanden zu haben, der mich versteht...

Ich sage es nie, denn niemand kann es mir geben,
warum soll ich es laut aussprechen,
und die letzte Hoffnung zu zerstören?

Wenn ich gefragt werde, ob ich glücklich bin,
sage ich eigentlich immer:
"ja, wieso denn nicht?!"
Ich sage nie, dass ich oft verzweifelt bin,
und darüber nachdenken muss,
wie ich hier am schnellsten wegkomme!
Ich sage nie, dass ich so unglücklich bin,
dass ich manchmal gar nicht weiß wie es weitergehen kann!!!

Und morgen werde ich euch wieder anlachen
und euch allen versichern,
dass es mir "gut" geht...
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Mein Kopf sagt: es ist vorbei. Mein Körper sagt: es passiert noch.

Es ist still.
Die Nacht ist längst hereingebrochen,
und alles um mich wirkt friedlich.
Aber in mir da ist Krieg.

Ich liege im Bett.
Die Tür ist abgeschlossen, die Fenster zu.
Ich bin allein.
Und trotzdem spüre ich ihn.

Nicht ihn als Mensch.
Sondern das, was er hinterlassen hat.
Das, was sich in meinen Körper eingebrannt hat,
wie Rauch in Kleidung, der nie ganz verschwindet.

Mein Herz schlägt zu laut.
Meine Muskeln sind angespannt,
mein Atem flach,
mein ganzer Körper bereit zur Flucht
obwohl niemand da ist.

Ich weiß, dass ich heute sicher bin.
Aber mein Körper glaubt das nicht.

Weil es damals auch leise war.
Weil er auch kam, als alles ruhig schien.
Weil ich damals auch dachte: Es passiert doch nichts.
Bis es passierte.

Seitdem trägt mein Körper Erinnerungen,
die mein Kopf längst zu vergessen versucht hat.
Aber mein Körper hat nicht vergessen.

Manchmal fühlt es sich an,
als wäre ich innerlich immer noch dort:
gefroren,
ohnmächtig,
abgeschnitten von mir selbst.

Als hätte ich mich nie ganz zurückgeholt.
Als wäre ein Teil von mir dort geblieben
wo mein Nein übergangen wurde,
wo mein Körper mir genommen wurde.

Und seitdem ist nichts mehr wie vorher.

Berührungen können plötzlich zu viel werden.
Ein bestimmter Tonfall, ein Geruch, ein Blick
und alles in mir springt an.
Ich ziehe mich zurück,
bin wieder dort,
auch wenn mein Kopf sagt: Es ist vorbei.

Am Tag sieht man mir das nicht an.
Ich lache.
Ich rede.
Ich funktioniere.
Aber manchmal sitze ich ganz still,
und spüre, wie mein Inneres zittert,
ganz ohne Grund
nur weil mein Körper sich erinnert.

Es ist nicht vorbei.
Nicht für mein Nervensystem.
Nicht für mein Inneres Kind,
das damals nichts tun konnte
und bis heute nicht weiß, wie es sich retten soll.

Ich bin nicht schwach.
Ich bin nicht überempfindlich.
Ich bin nicht dramatisch.

Ich bin eine Frau,
die Gewalt erlebt hat
und deren Körper bis heute versucht, das zu überleben.

Ich wünsche mir mehr als das.
Ich wünsche mir,
dass mein Körper wieder glauben darf:
Ich bin jetzt sicher.
Ich darf Nein sagen.
Ich darf weich sein.
Ich darf mich spüren,
ohne Angst vor dem, was kommt.

Ich überlebe jede Nacht.
Und jeden Tag.
Aber ich will mehr als überleben.
Ich will leben.
Ganz.
Und heil.
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