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Gedichte über die Einsicht - Seite 198


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Verlassen

Wieso stößt du mich jetzt fort?
Ich weiß nicht warum?
Doch, "nicht" ist das falsche Wort,
Warum weine ich sonst stumm?!

Die Angst vor meinem Schatten
Bringt mich nicht zum Weinen
Der Verlust von was wir hatten
Drängt Salzwasser zum Vereinen

Die Hoffnung eines Hoffnungslosen
Eine Pistole an meiner Schläfe
Der größte Narr unter Obdachlosen
Der nicht dein wundes Herz träfe

Meine Ausrede ist nur menschlich
Bin mehr schwach als stark bei dir
Ich gab dir nicht alle Macht über mich
Bin Schuld, wenn ich dich nun verlier

Liebe mit Mangel an Überzeugung
War umgeben von einer dicken Wand
Sie war so nah an einer Leugnung
Weil sich einfach kein Zugang fand

Bin schlau genug, um es zu wissen
Es ist verrückt, dich gehen zu lassen
Zu lange ließ ich dich mich vermissen
Meine Liebe nicht von dir erfassen

Ich ließ dich unverhohlen spüren
Du hättest keinen Anspruch auf mich
Ließ mein wahres Ich nicht anrühren
Ob du dafür die Einzige bist sicherlich

Und wenn ich jetzt auf Knien flehte
Du würdest mich trotzdem verlassen
Als unsere Beziehung vorm Aus stehte
Wollte ich mich nicht damit befassen

Dein Schritt stürzt mich in blanke Panik
Doch will ich dich nicht noch verspotten
Uns gehörte die Welt wie auf der Titanik
Unsere Liebe darf nicht im Meer verrotten

Du hast sie uns vielleicht jetzt gerettet
Im Eiswasser wird mir so einiges klarer
Nicht auf drohenden Untergang gewettet
Entpuppe ich mich erst spät zum Bewahrer

Ich werde nicht sofort darauf dringen
Zu stürmisch sind die Gefühle am toben
Um deine Liebe erneut zu gewinnen
Sollst du dir jede Bedenkzeit ausloben

Und ich größter Narr aller Zeiten ...
Muss in mich gehen, an mir arbeiten
Um dir zu beweisen, dass ich verstehe
Nicht nochmal die selben Fehler begehe ...

© meteor 2025
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Nach uns die Sintflut

Die Bibel ist eine Sammlung von Geschichten,
von aus vielen Kulturen aufbereiteten Berichten,
über einst etwa so vorgefallenen Ereignissen,
verpackt in anschaulichen Gleichnissen.

Eine der wohl größten Weltkatastrophen
ist eine Erzählung in vielen Frühkulturen,
als große Sintflut ist sie Stoff von Dystop'en,
Archäologen fanden davon faktische Spuren.

Gründe für die Sintflut ist meist Gottes Zorn
oder der Götter über Fehler der Menschheit,
überliefert in bekannter schriftlicher Form
als Mahnung für die nachkommende Zeit.

Ob Sumerer oder Babylonier darüber erzählen
in ihrem Atraḫasis- oder Gilgamesch-Epos,
auch die Griechen zu Deukalion es erwähnen,
bei Noahs Arche staunen die Gläubigen groß.

Nicht Götter sondern das Erdklima ist ein Grund,
es bestimmt die Bedingungen fürs Erdleben,
dieser Treibhauseffekt durch CO2 ist ungesund,
durch ihn wird es mehr Wetterextreme geben.

Der Klimawandel geht nicht gleich wieder weg,
weil viele ihn gern leugnen oder bagatellisieren,
die Anzahl heißer Tage pro Jahr im Schnitt
steigt stetig an, das ist kein bloßes Alarmieren.

Der von Menschen gemachte Treibgasausstoß
beschleunigt den natürlichen Klimawandel!
Der Verlust an Menschenleben steigt rigoros,
weil Entscheidungsträger egoistisch handeln.

Mit Blick auf die anderen Verursacherstaaten
werden die Sorgen der Wissenschaft belächelt,
Ignoranten sind für Anpassung und Abwarten,
wollen ein "Weiter-so!", Kühlanlagen befächert.

Aus kapitalistischen Gewinnsteigerungszielen
schiebt man wieder Maßnahmen weiter auf,
den (Staats-)Kosten für Unwetter zu Widerwillen,
die Lobbys nehmen das immer gerne in Kauf.

Als drittgrößte Volkwirtschaft dieser Erde
hat Deutschland immer schon eine Vorreiterrolle,
deutsche Innovationen in erneuerbare Gewerke,
"zukunftsträchtige Arbeitsplätze" ist die Parole.

Stattdessen mit offenen Augen in die Dystopie,
statt rechtzeitig Treibgasalternativen zu fördern,
der eigene Wohlstand zu lieb, reine Egomanie,
"nach uns die Sintflut, bitte mich nicht stören!"

© meteor 2025
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