Gedichte über Einsamkeit - Seite 196

Einsamkeit ist schmerzlich keine Frage,
vor allem an den langweiligen Tage.
Wenn man allein ist so wie ich,
wenn ich habe das Gefühl keiner liebt mich.

Einem fremden Mann kann man doch nicht einfach beschenken.
Denn dabei muss man bedenken,
die eigenen Kinder sind ja auch noch da
aber die meiden ihre eigenen Ma´.

Einsamkeit tut vor weh an Weihnachten.
So gern würde ich auch mal etwas Glück pachten.
Aber wie bekommt man eigentlich Glück?
Wie gesagt, ich möchte doch nur ein kleines Stück.

Glück heißt Geld? Denn Geld braucht doch jeder.
Meine Haut sieht auch schon aus wie altes Leder.
Gesundheit nur auf Lebenszeit,
dazu bin ich aber nicht bereit.

Einsamkeit tut wirklich sehr weh
und egal wie ich es biege und dreh,
ich schaffe es nicht mehr.
Ich bedauere es sehr.

Könnte ich nur eine Nacht neben einen Mann ausruhen.
Dafür würde ich auch alles tun.
Auch zu meinen Kindern möchte ich eine neue Beziehung
Wie bekomme ich hin meine Drehung?

Es wurde fast fürs Klopapier geschossen,
Die Bars und Kneipen sind schon längst geschlossen,
Die wilden Partys dort sind jetzt vergessen,
Und selbst auf Leichenschmäusen fehlt das Essen.
Die Flurfunkkaffeepausen gibt’s nicht mehr,
Die Stühle im Büro sind alle leer,
Am Wochenende gibt’s statt Sonntagsbrunch
In meinem Bett ab jetzt nur Sololunch!

Die Freunde sah ich kaum, in ihren Gesichtern sprießen wohl schon Bärte
Und heute ängstigt mich der Klang, wenn jemand ohne Maske lacht.
Im Lockdown ist das Spiegelbild allein der einzig treue Gefährte
Und Stille legt sich über mich wie eine warme Decke bei Nacht.

Sie schützt vor Schmerz und Wut in kalten Zeiten
Die etliche Kollegen mir sonst bereiten.
An ihnen müssen endlich nur noch leiden
Die Partner, bis sie sich von ihnen scheiden.
Ja, niemand kann mehr etwas Freches sagen
Und ich kann ständig Jogginghosen tragen.
Die Einzelkapsel macht mich freier denn je
Nun, da ich meine Kritiker nicht mehr seh!

Die Häscher eurer hohen Erwartung können mich hier niemals fassen,
Ich steh auf oder nicht und tue, was und wann es mir gefällt!
Ich kann nun endlich sein, wer ich bin, ohne in Schablonen zu passen,
Ich bin der Herr und Meister meiner kleinen Mietskasernenwelt!

Ich bin froh, Dich kennen gelernt zu haben,
denn Du hast gewisse eigene Gaben.
Richtig zuhören war Deine größte Stärke.
Wenn ich erzählte, dann ging ich immer zu werke.

Dir konnte ich einfach alles erzählen,
ich musste nicht mehr meine Seele quälen.
Hinzu kommt Deine jugendliche Frische.
Du hast mich nicht gezogen über sämtliche Tische.

Aber auch Du hattest Deine Sorgen.
Die habe ich nie verschoben auf den nächsten Morgen.
Ich half Dir, genauso wie Du mir geholfen hast.
Leider habe ich jetzt schon seit zwei Jahren vieles verpasst.

Ich durfte kein Teil Deines Lebens sein.
Du sagst nicht mehr, ich wäre nicht mehr Dein.
Du hast ein neues Glück gefunden
und schon wieder wird mein Herz geschunden.

Ein zweites Mal brach es entzwei.
Mein Leben hat kein Sinn mehr, Liebe ist nur noch einerlei.
Ich darf sie Dir nicht mehr schenken,
denn Du tust woanders Dein Leben jetzt lenken.

Mir bleiben nur die schönen Erinnerungen.
Nur reichen Dir mir nicht und deswegen habe ich auch Schwankungen.
Mein Leben, das ist nicht mehr stabil.
Ich habe jetzt schon, wie gesagt, seit zwei Jahren kein Ziel.

Ich wünschte, ich wäre neu geboren,
dann hätte ich vieles anders gemacht.
Ich habe Dich verloren.
Ich hätte an so etwas nie gedacht.