Gedichte über das Alter - Seite 134

Ich bin jetzt fünfundsiebzich
und daraus ergibt sich
die Figur ist nicht mehr ganz so top,
da wär’ der Bikini wohl ein Flop.

Das Kinn wird schlaff, die Haut wird welk
und ab und zu knackt’s im Gebälk.
Mal zwickt es hier und manchmal dort –
wie ist’s bei Dir - auf ein ehrlich’ Wort!

Der Bauch der wächst, die Kilos auch,
ach wie schön war’s doch mit flachem Bauch!
Für die Schönheit braucht es Zeit und Geld,
damit heraus kommt „Frau mit Stil von Welt“!

Auch den Herren geht’s zum Glück
nicht viel besser, denn Stück für Stück
wird auf Langsam-Modus umgeschaltet
und die Energie mit Bedacht verwaltet.

Noch im Alter wollen sie sich schmücken
mit jungem Beiwerk, doch das hat Tücken.
Jünger macht sie selbst das nicht,
doch groß’ Gefahr für Hexenschuss und Gicht.

In Sack und Asche muß ich nicht geh’n,
weil das Leben ist noch bunt und schön.
Das Herz blieb offen, warm und jung
und der Geist ist auch noch voller Schwung.

Selbst Träume sind nicht ganz entschwunden,
das geb’ ich zu, ganz unumwunden.
Drum betracht’ ich mit Humor die Welt,
selbst wenn manchmal schwer es fällt.

Auch denk’ ich ist der innere Wert
besser anstatt umgekehrt,
denn wahre Schönheit kommt von innen,
worauf gar Mancher sich sollt’ besinnen.

Ich war und bleib ein Fighter,
weil irgendwie geht’s immer weiter.
Jetzt erst recht ist die Devise,
womit ich offiziell jetzt schließe.
29.07.19GiselaDanisman

wir spüren
die quelle des lebens
beim erwachen des frühlings
bei der geburt eines kindes
an neuen ufern der liebe
doch viel zu schnell
erwachen wir
mitten im
herbst

versuchen
die wiederholung
mit der melancholie
ungelebter jahre
während letzte
sandkörner
der zeit
rieseln