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Gedichte Über Beziehungen - Seite 90


Weibliche Charmeoffensive

- Alle hier aufgeführten Charaktere sind fiktiv -

Foto-Session am Strand
-1-
Er fragt sich, ob ihn seine Augen trügen,
bekleidet in engen Badeanzügen,
defilieren betagte Frauen vorbei,
es sind ihrer an der Zahl weit mehr als drei.
-2-
Auftritt scheint eine Strand- Prozession zu sein,
die „Nixen“ postieren sich im Sonnenschein
vor einem See, Surfbrett unterm Arm geklemmt,
flirten mit den Fotografen ungehemmt.
-3-
Alle geben nur vor, surfen zu wollen,
gleich nach der Foto-Session sie sich trollen,
die „Nixen“ blieben trocken von Kopf bis Zeh,
halten ein Kaffeekränzchen im Strandcafe .
-4-
Von den attraktiven Damen angetan,
schreitet er in Richtung Cafe schnell voran
gesellt sich zu ihnen, ist bald Hahn im Korb,
avanciert zum Womanizer in Bad Orb.
-2-
"Visuelle Signalgeberinnen"
1-
Rot bekleidet und rot beschuht
- den Frauen steht die Farbe gut-
sind sie aufgereiht auf der Bank,
nicht eine von ihnen ist schlank.
-2-
Üppig sind die Körperformen,
Schönheit entspricht nicht den Normen,
was sie vorzuweisen haben,
sind vor allem Gottesgaben.
-3-
Sie nehmen sich an, wie sie sind,
für Vorzüge sind sie nicht blind,
die jede hat, sie auszeichnen,
weil sie sich selbst nicht ausweichen.
-4-
Sie rücken sich ins rechte Licht,
akzeptieren ihr Schwergewicht
nehmen die Vorbildrolle ein,
für Frauen, die hassen ihr Sein.
-3-
Tanzvergnügen

Die Kapelle spielt mit Schwung
es setzt ein die Dämmerung
Lichter gehn in Bäumen an,
jede Frau schnappt sich nen Mann,
Damenwahl ist angesagt,
Frauen fordern unverzagt
zum Tanze auf die Männer,
so mancher ist der Renner,
wird mehrmals angesteuert,
dies seinen Wert „verteuert“ ,
nun eins, zwei, drei, hoch das Bein,
schnell wird keiner müde sein -
im Walzertakt sich drehen
Tänzer, ein Kommen, Gehen,
jeder bald mit jedem tanzt,
manchmal Liebe sich einpflanzt
in Herzen, die wild schlagen,
temporeich wird man wagen,
engumschlungen zu gleiten
übers Parkett, beizeiten.
-4-
Nackedei

Eine saftig grüne Wiese verlockt
zum Verweilen - ohne Steine, kein Stock -

Heiderose lässt die Hüllen fallen,
nun zeigt sie ihre Brüste, die prallen,
ungeniert jedem, der sie sehen will
lässt sich bewundern, hält für Fotos still,
dreht sich auf den Bauch, zeigt ihr Hinterteil,
mancher fotografiert, s, sucht so sein Heil,
Heiderose geht das am A .... vorbei,
der Menschenauflauf ist ihr einerlei,
sie lässt sich nicht aus der Ruhe bringen
und muss kein Schamgefühl niederringen,
Blicke können nicht in sie eindringen,
verträumt lächelt sie, beginnt zu singen,
lässt sich die Sonne auf den Pelz brennen,
bald kann sie sich ein "Brathähnchen" nennen,
das nahtlos knusprig braun geworden ist,
aber auch nahe am Sonnenbrand ist.
-5-
Ein „mittelprächtiges" Desaster
-1-
Berta kleidete sich schick,
rote Schleife zierte ihr Genick
enganliegend war ihr Kleid,
selbstgefällig lächelte sie breit.
-2-
Sie drehte sich vorm Spiegel,
bürstete ihr Haar mit 'nem Striegel,
legte auf Wangen Rouge auf,
war mit sich zufrieden und frischauf.
-3-
In Lederpumps sie schlüpfte,
ungewollt über Katzen hüpfte,
die kamen ihr in die Quere,
was passierte, war ihr 'ne Lehre.
-4-
Sie stolperte und fiel hin,
das Kleid zerriss, blutig war ihr Kinn,
und der Fußknöchel verstaucht,
ihre Wut war lange nicht verraucht.
-5-
Doch bald sie sich wieder fing,
aus dem Weg sie Katzen seitdem ging
machte um Samtpfoten 'nen Bogen,
daraufhin sie sich verzogen.
-6-
Die Seelenmasseuse
-1-
Sobald er wehe Schluchzer lässt er vernehmen,
sucht er ne Schulter, um sich anzulehnen,
eine Hand, die ihm zärtlich übers Haar streicht
bis die Traurigkeit der Lebensfreude weicht.
-2-
Sie allein ist Retterin in höchster Not,
hat alles im Griff, rückt Ver-rücktes ins Lot,
nimmt sich zielstrebig seiner Probleme an,
bewältigt diese besser als jeder Mann.
-3-
In ihren Armen sucht er Geborgenheit,
die ihm Hoffnung, Mut, seelische Kraft verleiht,
ist er dann rundherum wieder hergestellt
interessiert ihn mehr als sie, der Rest der Welt.
-7-
"Hinter der Tür"
-1-
Es geht in die Hocke ein rüstiger Greis
bis in Augenhöhe mit dem Schlüsselloch,
vor Anspannung perlt von seiner Stirn der Schweiß
wie an Hundstagen bei nem Hähnchengrillkoch.
-2-
Ein Badenixe mit blonden Locken
rekelt sich lasziv im Schaumbad vor Wonne
ihr Anblick haut den Voyeur aus den Socken,
in ihm geht auf eine glühende Sonne.
-3-
Von der Szene kann er sich nicht losreißen,
sein Auge ist zu einem Saugnapf mutiert,
die Nixe ist aber auch zum Anbeißen,
wie ferngesteuert er sie weiter anstiert.
-4-
Wel er Verlockung nicht widerstehen kann
ist er wie gefesselt von ihrer Anmut,
letztlich ist auch ein "Betagter" nur ein Mann,
dessen Blut heiß aufwallt durch der Liebe Glut.
-5-
Ehe der Greis sich versieht, schwingt auf die Tür,
schlägt gegen seine Stirn und bring ihn zu Fall -
ein Malheur, doch die Nixe kann nichts dafür

- wird sein Ruf ab jetzt sein wie ein Donnerhall? -
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Show oder Schau

Jeden Montag wird zeitweise viel diskutiert
vor dem Fernseher bei „Bauer sucht Frau“.
Und es wird erfahrungsgemäß spekuliert,
ist das nun gespielte Show oder Schau.

Jeder braucht Liebe und Leidenschaft,
drum werden die Briefe geschrieben.
Beim Scheunenfest mit viel Gerstensaft
werden so Mädels nach Hause getrieben.

Ob Ostfriesland oder französische Schweiz,
Urlaub auf dem Bauernhof ist oftmals neu,
und hat seinen besonderen kargen Reiz
auf frischen Wiesen und duftendem Heu.

Die Anfahrt erfolgt mit Bahn oder Bus.
Der Traktor mit couchtragendem Anhänger
auf dem öffentlichen Wegstück zum Schluss,
ist inzwischen der übliche Mädchenfänger.

Wenn man nicht Auto fahren kann,
sollte man am Gepäckhänger nicht sparen.
Kommt einmal ein praktisches Tandem dran,
muss man trotzdem zu Fuß fahren.

Die zu vorhandenen Tiere sind meist friedlich,
egal ob seltene Hühner oder übliche Kühe,
die meisten Frauen finden sie doch niedlich
und geben sich mit ihnen alle Mühe.

Nur ohne Gummistiefel, im Wildleder Schuh,
und selbst wenn man viel Alkohol trinkt,
hält man sich lieber fern von Schaf und Kuh.
der Abfall der Tiere klebt und stinkt.

Kein Mensch lebt zu Hause TV-gerecht,
drum sind Hell und Dunkel, Farbe und Licht
in manchen Szenen nicht ganz echt.
und harmonieren oft in natura nicht.

Und wenn jemand auf die Batteriepole klopft,
Mit dem Hämmerchen ist das gelungen,
ist es kein Wunder, wenn eine Zelle tropft,
darauf ist das Auto nicht mehr angesprungen.

Drum mussten beide mit den Eierwaben,
denn er war wie ein Bengel daran schuld,
zu Fuß gemütlich in das Tal hinab traben,
doch sie zeigte ihre wahre Engelsgeduld.

Ob Gruppentanz oder Schläfchen zu zweit,
ob Stall ausmisten oder die Käseproduktion
die Zuschauer sind montags zu allem bereit
die meisten auch ohne Spott und Hohn.

Spaghetti mit Gabel und Löffel in Südafrika,
Reis mit Stäbchen für Männer in Hessen,
außer frischem Gemüse, das der Bauer nie sah,
wurde bei Hunger alles gegessen.

Das hieß auch schon Papp Teller nutzen,
oder einmal hungrig alles zu vergessen,
trockene Brötchen ohne Butter zu verputzen
oder ohne den zusehenden Bauern zu essen.

Es gibt Angst vor Frauen und Leidenschaft,
Tierliebe zu groß und Klein und Schlachterei,
Arbeiten mit dem Kopf oder männlicher Kraft,
auch freudige Zeiten in Wasser oder im Heu.

Wer meint, das kann man ruhig verpassen,
es wäre ja doch alles immer nur zum Lachen,
der sollte selber ein Dating ins Auge fassen
und dann das gleiche besser machen.

15.03.2019 © Wolf-Rüdiger Guthmann
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