Gedichte Über Augen - Seite 17

Die halbe Nacht hab ich gesessen,
denn ich hab große Lust besessen.
Lust für das Reimen zum Gedicht,
doch ich hatte die Ideen nicht.
Hier auf meinem Schemel im Heim
fand ich einfach keinen Reim.
Ich dachte an den ersten Kuss,
doch ich fand dafür keinen Schluss.
Es wurde eine wilde Knutscherei,
die nun langsam ist vorbei.
Was erst an ihren Lippen klebte,
nun an meinen Wangen lebte.
Nun grüble ich ganz munter,
wie bekomme ich sie von den Knien runter.
Bei dem schöpferischen Geschmuse
merkte ich, es ist gar keine Muse.
Ich möchte nicht erfolglos im Regen stehen,
da werde ich lieber ins Bett nun gehen.
Für die baldige ärztliche Skalpell Baustelle
brauche ich Ruhe, Kraft und dicke Pelle.
Wenn ihr mir die Daumen drückt,
ist das Werk schon fast geglückt.

10.03.2020 Wolf-Rüdiger Guthmann

Mein Freund, das Eichhörnchen
hüpft von Ast zu Ast
Und hat der Busch auch Dörnchen
er ist dort gern zu Gast!

In unserem Bäumchen, der Haselnuss
bedient er sich gerne an derselben
Sie sind für ihn ein Hochgenuß
Die braunen, nicht die gelben!

So erfreut sich mein Herz an seinem Tun
wenn es kuschelig, quirlig, zierlich
sich schnell und wendig ohne ruhn
den Wald belebt ganz tierlich

Durch seine Augen möcht ich schau‘n
um aus dieser Perspektive Sicht
ein schönes Nest zu bauen
Im Schattenspiel der Sonne Licht
zu eilen, hüpfen, springen
und durch die kleinen Ohr‘n zu hören
wie Waldgeräusche - ohne stören
laut und leis erklingen

© jogdragoon