Gedichte Über Anstand-Moral (Seite 29)

Im Altenheim

Ist man alt, kommt in die Jahre,
wird das Leben halt zur Ware!
Das Pflegeheim zur Zufluchtsstätte,
umsorgt zu werden, man gernhätte,
doch viel zu oft sind’s nur Minuten,
vorbei die Jahre, all die Guten!
Wird wie am Fließband therapiert,
die Würde Schnell man hier verliert!

Vollgepumpt mit Medizin,
gilt hier nur Ruhe, Disziplin!
Man wird zur Nummer ohne Namen,
mit einer Zahl, vielleicht am Kragen,
gedemütigt und schikaniert,
die Selbstachtung man noch verliert.
So steht man täglich an der Schwelle,
wird geschoben, in die Zelle!

Das Bio-Land

Ja, der Handel und die Wahrheit,
selten sorgt für uns mit Klarheit!
Auch ist „Bio“ oft Betrug!
Ist „Bio“ drinnen nicht genug!
Mit Anteil und Prozent man handelt,
Mast! Oft dann in „Bio“ wandelt!

Wer es kann, zahlt gerne mehr,
doch gibt es „Bio“ nur sehr schwer,
beschäftigt man sich intensiver,
ist „Bio“ dann, viel explosiver!
Nur der Gewinn, für alle wichtig,
der „Bio“ Inhalt, null und nichtig!

Versuchskaninchen, sind wir alle!
Gehen wir doch in die Falle,
wird geschönt, falsch deklariert,
die Schrift aufs kleinste minimiert,
will doch man nur an unser Geld!
Der Mensch nur als Verbraucher zählt!

Der Handel und die Industrie,
gibt uns „Bio“, egal wie!
Das Siegel auf den Markt man warf,
gibt „Bio“ es nun nach Bedarf.
So redet „Bio“ man sich schön!
Vom Bioland ist nichts zu seh’n!

Frau Holle

Das Brot will aus dem Ofen
Die Äpfel in den Korb
Das Bett frisch aufgeworfen
Das sei heut' uns're Sorg'

Das Kind will seine Mutter
Die Mutter ihren Mann
Die Tiere brauchen Futter
So tut man, was man kann

Was immer wir befolgen
Geht seinen guten Gang
Wird Güldenes bewirken
Der Erde Lobgesang

Über Frau Holle existieren etliche Märchen und Sagen. Sie geht möglicherweise auf die ältere Mutter- oder Erdgottheit Hulda/Perchta zurück, die unter diesem Namen als 'die Huldvolle' überwintert hat. Besonders im Alpenraum ist das Perchtenbrauchtum zur Zeit der Rauhnächte (nach der Wintersonnenwende) noch lebendig.

Die Mörder leben unter uns

Wenn einem der Nachbar nicht gefällt,
man ihm einfach eins über die Rübe zieht,
kommt es dann hart auf hart,
wird er anschließend im Garten verscharrt.

Lange warn sie zusammen 20,30 Jahr,
dem Mann gefiel nicht mehr ihr Haar,
er aus dem Garten holt den Fingerhut,
bereitet ein Essen lecker und gut,
unter dem Fingerhut die Ehefrau jetzt wohnt.

Das Hackebeil arglos im Schuppen hing,
bis einer kam und es vom Haken nahm,
der Bruder war ihm lange schon im Weg,
die Idee war wirklich schräg.

Die Grube war schnell ausgehoben,
der Bruder über den Rand geschoben,
die ausgehobene Erde wieder drauf,
so nimmt das Morden seinen Lauf.

Den Freund hab ich lange nicht gesehn,
wollte nur am Feldrain laufen gehen,
viel später erst hat man ihn gesehn,
tot im Fluss; er war gerade mal erst neunzehn.

Ich komme nur zu einem Schluss,
die Mörder leben unter uns.
Es kann der Nachbar,
die Freundin, der Freund gar sein,
niemand schaut in den anderen hinein.
Soll das wirklich möglich sein,
dass jeder kann ein Mörder sein?

08.02.2020 © Soso

Unter jedem Dach ist auch ein "Ach"

Unter jedem Dach, ist auch ein „Ach“
eine Fabel von Manja Dietrich

Meister Lampe hoppelt froh und munter,
auf dem Wege rauf und runter.

Kurz darauf, Familie Schaf er traf,
denkt sich, ach wie glücklich sind die Schafs.

Der Hase sprach und blieb gleich stehen.
„Euch geht es gut, dass kann jeder sehen.“

Familie Schaf sehr freundlich, beide lachen:
„Weil wir vieles nur gemeinsam machen.“

Meister Lampe wünscht:
„Viel Glück, bis bald. Auf Wiedersehen.“
Sieht die Schafs noch freudig in ihr Hause gehen.

Doch zu Hause angekommen gibt es Zank und Streit.
Hass, Wut und Bitterkeit.

Gedichte Über Anstand-Moral - Seite 29

Im Altenheim

Das Bio-Land

Frau Holle

Die Mörder leben unter uns

Unter jedem Dach ist auch ein "Ach"