Gedichte über Angst - Seite 313

Sie befürchtet
durch ihr Verhalten
in anderen Reaktionen
auszulösen,
mit denen sie nicht
umzugehen versteht.
Weil sie nicht als
„Verliererin“ dastehen will,
tritt sie spontan lieber
den Rückzug an,
verschließt ihr Herz
und verstummt.

Mitmenschen fürchten,
in ihr Reaktionen
auszulösen,
mit denen sie nicht
umzugehen verstehen.
Weil sie nicht als
„Verlierer“ dastehen wollen,
treten sie spontan lieber
den Rückzug an,
verschließen ihre Herzen
und verstummen.

Was war ich damals verschüchtert
und so unerfahren mit Romanzen...
Sie kam auf mich zu, um zu fragen:
"Willst du mit mir tanzen?"

Ich sah mich um, dann gerade aus,
welches Mädchen forderte mich auf?
Das ist unmöglich, vor mir eine Rose,
mein Herz rutschte mir fast in die Hose.

Könnte das wahr sein?
Könnte sie wirklich mich meinen?
Und einfach so, sie mit mir,
plötzlich tanzten wir...

So nah, als würden wir schweben,
denn ich konnte meine Füße nicht spüren.
Konnte ihrem Blick nicht begegnen,
hörte nur den Takt und ich sollte führen!

Das Pochen meines Herzens!
Sie spürte es sicher in meinen Fingern,
zittrig werde ich es mir verscherzen,
jetzt fang ja nicht an zu schlingern...

Sie und ich tanzten, beide im Gleichtakt,
zur Sicherheit zählte ich meine Schritte,
sah nach unten, damit ich ja nicht versag,
stattdessen sah ich, wie sie zu mir aufblickte.

Wir tanzten! Und es ging wie von alleine ...
Und sie war es, der ich lange nachweinte,
und wieso das mir noch heute einfällt.
Damenwahl, und sie hatte mich gewählt!

© meteor 2025

Die Heilung fern, man wehe mir,
es läuft mir nach, dies wunde Pochen.
Sorgvoll im Kern, ich schwanke schier,
es wirft mich brach, des Schädels Knochen.

Mein Antlitz es bricht,
meiner Augen Freude
und nein, sie heilt noch nicht,
der Hoffnung Scheue.
Schicksal erlischt, des Sternes Treue
und es spaltet wie spricht, das, was ich bereue.

Es schreit der Schmerz,
mit dem Herzen zu zweit,
wie der Himmel so weit,
bis in die Leere der Zeit.
Und ich fürchte den Terz,
mit meinem Herzen bereit,
bis mich die Liebe befreit,
denn sie ist nicht weit.

Jacob Seywald XIII

*****
Tagaus Tagein

Ängste
schüren die täglichen lauten Schlagzeilen
Sie können
unsere bestehenden Beobachtungen nicht heilen
Man möchte nichts mehr hören
von den bitteren Ereignissen
Weil sie unsere Lebensfreude zerstören
Diese grausamen Geschehnisse
verursachen im Herzen große Risse
Sollte man Augen und Ohren verschließen
und sorglos
das Leben genießen
Abgestumpftheit zeigen
auch wenn Menschen unsagbar leiden
Wie soll das Alles noch enden
Wenn keiner mehr
Anteilnahme mag spenden
…Nein wir müssen weiter wach sein…

© Käte Micka


Käti Micka