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Gedichte über Alltägliches - Seite 971


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Die Ballade von den Sorgen

Einst traf ich an dem nahen See
eine bezaubernd‘ und gar schöne Fee.
Diese sprach: „Eins, zwei, drei -
einen Wunsch hast Du nun frei."

Lang überlegt ich, was sollt es nur sein?
Natürlich! Ein Leben ohne Sorgen wär fein!
Mein Blick ging in Richtung See.
Und was da glücklich schwimmend ich da seh‘?
" Oh Zauberin, wisch die Sorgen ab vom Tisch!
Verwandle mich in einen frohen Fisch."
Gesagt, getan und Hoppladei -
nun Fisch - mein Leben sorgenfrei?

Ich schwamm runter, ich schwamm rauf,
doch alsbald, da fiel mir auf,
dass das Wasser ziemlich dreckig war,
alles andere als frisch und klar!
Auch des Anglers Rute störte,
worauf ich erneut die Fee betörte,
um den einen Wunsche mehr
und kurz darauf - bitte sehr –
vom Fisch zum Vogel ich wurde,
erhob mich in die Luft und gurrte.
Doch man meint es kaum,
bald war er aus der Freiheitstraum.
Die Fabrikschlote stinken widerlich,
und nirgendwo ist ein Baum für mich.
Als Vogel keine Sorgen? - Ne!
Und schon war ich wieder bei der Fee.

Höllenkraft und Hexerei,
plötzlich war der Spuk vorbei!
Keine Magie, keine Fee -
Allein war ich an jenem See.
Unten der Fisch, oben der Vogel
dachte viel nach - ungelogen.
Sie sind viele - aber nicht frei.
Es war schlichte Einbilderei!
Die Menschen zerstör'n dem Lebensraum,
und haben selbst den Freiheitstraum.
Ach! Warum soll`s den Viechern besser geh`n,
als uns Besorgten, wie wir hier steh`n?

Und so ging ich weiter.
Zwar mit Sorgen, aber heiter.
Denn ich kann träumen - vor den Sorgen fliehen.
Vögel und Fische aber nur die ihren Kreise ziehen.
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