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Gedichte zum 18-Geburtstag - Seite 7


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Das Chaosgedicht

Obwohl ich in den Daunen liege,
ich dank PC ein Schriftbild kriege.
Um in der Dichterwelt bekannt zu bleiben,
muss ich doch wieder einmal schreiben.
Die Finger zittern dabei gar sehr,
mir fällt nichts ein, der Kopf ist leer.

Bevor ich heute nun Poesie dichte,
erfinde ich erst die Geschichte.
Deshalb ließ ich die Kalenderseiten
den heutigen Anlass vorbereiten.
Und siehe da, ich war ganz platt,
dort steht, dass jemand Geburtstag hat.

Namen sind doch Schall und Rauch,
drum verschweige ich ihn auch.
Sie ist eine von den bekannten Damen
mit einem der sehr häufigen Namen.
Und heute ist, ganz ohne Frage,
einer ihrer bedeutendsten Tage.

Damit es den Datenschutz schont,
wollte ich genau wissen wo sie wohnt.
Und so drehte sich im Internet
die Google Kugel schnell und nett.
Rasch die Adresse eingeschoben
und schon sah ich das Haus von oben.

Im Garten fühlte sich sichtlich wohl
die Katze zwischen dem Wirsingkohl.
Sie haschte nach den Weißkohl Faltern,
durch die die Köpfe nicht mehr altern.
Wenn nämlich deren Raupen schleichen,
die Blätter nur noch Löcher erreichen.

Doch der Rasen war taufrisch gemäht,
als Schafweide wär es nun zu spät.
Am liebsten hätte ich, von oben gerufen,
„Fegt die Straße, putzt die Stufen,
reißt die Haustür sperrangelweit
und öffnet den Gästen das Tor sehr weit.“

Ich sah die Gäste doch schon kommen,
nur ihre Gesichter waren verschwommen.
Die jeweilige Autofarbe ließ mich erkennen,
wer da kam, ohne Namen zu nennen.
Sie kamen nicht aus Paris und Rom,
aber vielleicht vom Magdeburger Dom.

Manche Autos versanken bald in der Senke,
so schwer waren die verpackten Geschenke.
Manche schleppten für die kleine Süße
auch noch säckeweise liebe Grüße.
Ich fehle zwar mit Bild und Ton,
doch ich melde mich später am Telefon.

20.05.2018 © W.R.Guthmann
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Das Sorgentelefon

Lob ist doch der beste Lohn
auf der Welt für Tochter und Sohn.
Und egal wie alt wir sind,
Lob braucht jedes Kind.
Und in Süd, West, Nord und Ost
braucht der Mensch auch manchmal Trost.

Wie oft möchte man damit beginnen,
wenn irgendwo die Tränen rinnen.
Egal ob nur ein Knie geschunden,
oder das Auto nachts verschwunden.
Und so manches junge Herz
hat den ersten Liebesschmerz.

Dabei sollte man genau bedenken,
dass auch alte ihr Herz verschenken.
Steht eine schwere OP bevor
oder zieht man nur Schulden hervor,
droht die Verbüßung dummer Tat,
dann fehlt oft ein guter Rat.

Ob Trinken, Haschen oder Rauchen,
viele Menschen Hilfe brauchen.
Oma und Opa sind weit weg,
bei den Eltern hat es keinen Zweck.
Patchwork-Geschwister sind stumm,
Kumpels reden lieber dumm.

Stehlen, Raub und Schlägereien
können keine Hilfe sein.
Und der Suizid zu letzter Frist
nicht die beste Lösung ist.
Doch seit Jahren gibt es schon,
das unbekannte Sorgentelefon.

Egal wie sich der Betreiber nennt,
man dort unsere Sorgen kennt.
Mit ruhiger Stimme, ohne zu bohren,
leiht man uns dort seine Ohren.
Versucht Vertrauen zu binden,
um richtige Lösungen zu finden.

Nicht alles klappt so wie gedacht,
manchmal schläft man eine Nacht.
Und nicht immer reicht ein Anruf,
für Probleme, die man selber schuf.
Ob Zensuren oder Miete in Miesen
ohne Grund wird keiner abgewiesen.

Und auf Wunsch hilft insgesamt
auch so manches Bürgeramt.
Am Sorgentelefon sitzen heute
erfahrene, gut geschulte Leute.
Doch auch sie freuen sich am Klang,
hören sie Mal Lob und Dank.

14.04.2019 © Wolf-Rüdiger Guthmann
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