Profil von Scully Van Funkel - Keller

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Anzahl Gedichte: 166
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Gedichte gelesen: 24.304 mal
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Titel
66 Das Ende der Zeit
Vorschautext:
Das Ende der Zeit
erstarrt in frostbedeckten Zeigern

Atemlos
versteckt sich das rhythmische Ticken hinter dem Licht

Der Schatten des Todes
umhüllt die bleichen Lippen,
die gestern noch so hoffnungsfroh
dem Schicksal ein blutrotes Lächeln schenkten


...
65 Prince Harry
Vorschautext:
Das wütende Haar lockt das Volk aus dem Hühnerschlaf
Die gekränkte Ruhe liegt im Staub
Der Zerfall galoppiert wie ein wildes Pferd
aus dem Atem machtgieriger Leichen,
die auf der linken Schulter der gekrönten Greisin thronen
und die Zukunft verhindern

Keine Möglichkeit niemand zu werden

© Scully van Funkel - Keller
64 Weißhaarzeiten
Vorschautext:
Würde er in seinen Weißhaarzeiten auf einer Bank sitzen,
unten am See;
eine verschlissene, offene Aktentasche auf dem Schoß,
den Kopf tief vergraben im ranzigen Leder
und mit zittrigen Händen
nach einer fragmentierten Erinnerungsspur suchend,
die längst in die Bedeutungslosigkeit geflohen ist
???
63 Satt
Vorschautext:
Er wagt einen halboffenen Blick,
hinüber zur lichtblauen Sehnsucht.
Dem gestern noch so gefräßigen Verlangen,
das sich nun,
in gnadenloser Sattheit,
in seiner Fleisches-Unlust ausbreitet
62 Ruhestörung
Vorschautext:
Szenische Punkte deuten auf verschwommene Erinnerungen
Stürmische Gedanken attackieren das Hier und Jetzt
Und dabei wollte ich nur in der Herbstsonne baden
61 Novembertag
Vorschautext:
Im Spiegel der Grashalme
klammern sich ausgefranste Blumen an den Totholzpfahl der Hoffnung

Spurlos bläst der Wind
stumpfe Wahrscheinlichkeitswolken über traumleeres Ödland
60 Friedwald
Vorschautext:
Wenn der geschäftige Nachmittag
seine dünne Linie unter den sterblichen Augenblick zieht,
ist das kühle Einsamsgrab
voller warmer Landschaften


Keimende Emotionen
binden die Schleife der Vollendung
um laminierte Erinnerungen
und überreichen sie den leeren Schatten,
die sich aus der Transparenz erheben
59 Kartoffelsalat
Vorschautext:
Es ist nur noch ein Gefühl
an die Tage, in denen ich niemals war,
an die Tage, in denen ich niemals sein werde

So wie Großmutters Kartoffelsalat,
dessen leblose Scheiben
die Erinnerung hohler Gestrig-Tage umarmen,
den letzten Atemzug retten
und
von nostalgischen Orten singen,
die niemals zurückkehren (sollten?)
58 Hängematten
Vorschautext:
Zwischen dem »Interessiert mich nicht« und »Langweilt mich«
fallen aufgeblasene Sätze
durch grobmaschige Hängematten,
während fragmentierte Mitteilungen
auf einem gleichgültigen Leichentuch schaukeln.

Seiner Substanz beraubt,
stirbt der blutleere Dialog
nicht mal seinen eigenen Tod
57 Sammelbecken
Vorschautext:
Der sumpfige Teich des Unterbewusstseins
liegt weiter hinter dichten Wolken

Bewacht von der Blume gegen das Vergessen
hütet er die schmerzvollen Geheimnisse,
umschlingt sie mit seinen morastigen Armen
presst sie in einen komatösen Schlaf
und lässt sie von Schmetterlingen träumen
56 Allerseelen
Vorschautext:
Der mitleidlose Wind beißt sich ins verdorrte Geäst
rastender Weinreben,

zerrt am altersgrauen Fleisch erschöpfter Seelen
und trocknet die Regentränen ruheloser Geister,
die hinter dem Horizont auf den erlösenden Frühling warten
55 Stehengelassen
Vorschautext:
Im Niemandsland halbwacher Gedanken,
erscheint eine Schaufensterpuppe,
die mich,
an einem ganz gewöhnlichen Wochentag,
mit ihrem leeren Blick fixiert.
Plastische Existenz im gedankenlosen Körper,
zum Schweigen gebracht,
damit sie ihr Selbst nicht verleugnen muss,
wenn ihr der rechte Arm auf links gedreht wird

Im Vorbeistehn schenkt sie mir ein unbewohntes Lächeln.
Oder ist es doch mein eigenes,
...
54 Entgeisterung
Vorschautext:
Im Raum der Einsamkeit
verwest
der Kadaver der Begeisterung
53 Freiheit
Vorschautext:
Ich sei kein Dichter,
hast Du gesagt,
weil ich Dir keinen Reim machen kann,
hinter dem Du mich verstecken kannst
52 Boreout
Vorschautext:
Das gelangweilte Auge,
wagt einen halboffenen Blick,
hinüber zur lichtblauen Sehnsucht,
dem gestern noch so gefräßigen Verlangen,
das sich nun,
in gnadenloser Sattheit,
in der Fleisches-Unlust ausbreitet

© Scully van Funkel - Keller
51 Unten am See
Vorschautext:
Unten am See
wird er,
in seinen Weißhaarzeiten,
auf einer Bank sitzen,

Eine verschlissene, offene Aktentasche auf dem Schoß,
den Kopf tief vergraben im ranzigen Leder
und mit zittrigen Händen
nach einer fragmentierten Erinnerungsspur suchen,
die längst in die Bedeutungslosigkeit geflohen ist
???

...
50 Desillusioniertes Liebespaar
Vorschautext:
Wie der “Blaue Blumendichter“,
so wissen auch sie,
um die Notwendigkeit der Verschiebung,
sobald die ätherische Illusion,
ihrer Jungfräulichkeit beraubt,
das heißblütige Subjekt zum gefrierbrandigen Objekt geschrumpft,
in die Nichtwirklichkeit zurückgeschoben werden muss,
damit das lyrische Heimweh aus der
Überlebensverhinderung befreit wird

© Scully van Funkel - Keller
49 Fortgeschwemmt
Vorschautext:
Wir bleiben stets IM ursprünglichen Ort der Zeit,
alles andere wird von der Flut weggespült
lautlos
48 Kahl
Vorschautext:
Wir haben uns verloren,
zwischen vorgestern und übermorgen

Sehnsüchte im Leerlauf
kratzen an den kahlen Stellen,
dort, wo einst unser Zuhause war


© Scully van Funkel - Keller
47 Erfolgsbilanz
Vorschautext:
Meile um Meile,
Stunde um Stunde,
rennst du den Hügel hinauf

Doch, während dein Licht anschwillt
träumst du vom Untergehn,
weil du dich nicht mehr in deinem eigenen Schatten siehst

© Scully van Funkel - Keller
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