Profil von Annelie Kelch

Typ: Autor
Registriert seit dem: 06.10.2016

Pinnwand


Hallo, liebe LyrikfreundInnen, ich lese am liebsten Lyrik; sie macht mich oft nachdenklicher als Romane; das schafft sie mit wenigen, prägnanten Sätzen! Allerdings lese ich auch gern Romane, einige zumindest; aber Lyrik ist meistens fantasievoller, die Sprache ist oft wunderschön und bringt es auf den Punkt. Am liebsten lese ich die Lyrik von Ingeborg Bachmann, Johannes Bobrowsky, Doris Runge, Sarah Kirsch, Günter Eich und Jan Wagner.

Statistiken


Anzahl Gedichte: 156
Anzahl Kommentare: 17
Gedichte gelesen: 73.606 mal
Sortieren nach:
Titel
36 Schlaflied 17.11.16
Vorschautext:
Schlaflied

Was macht die Fledermaus am Tag,
wenn sie nicht fliegt und frisst?
Sie schläft, mein liebes Kind, sie schläft,
weil sie sehr müde ist.

Und warum schläft die Eule nicht,
wenn draußen dunkle Nacht?
Weil sie ein Räuber ist, mein Kind,
der nächtens Beute macht.

...
35 Herbstschmerz 12.11.16
Vorschautext:
Herbstschmerz

In allem zeigt sich müde der Zerfall,
indes: die Bäume trifft es, wie 's mein Aug'
mir glauben macht, am härtesten,
und deshalb lieb ich sie am zärtesten
von allen Pflanzen dieser Welt.

Die Blätter fallen – widerstrebend -
mehr und mehr, und einsam und
verlassen stehen manche Bäume.
Ich seh' mit Unbehagen ihre
...
34 Maschas Traum 11.11.16
Vorschautext:
Maschas Traum

Unterm Dache, warm bei Wind und Wetter,
träumend: Mascha. Ein Kastanienbaum,
vom Sturm gebeugter Vetter,
blickt durchs Fenster und in ihren Traum.
 
Weiß den Namen ihres Traumgestalters,
Mascha kennt nur sein Gesicht.
In Gestalt eines Zitronenfalters
folgt sie ihm ins Dunkel und ins Licht.
 
...
33 Der letzte Walzer - im Herbst 09.11.16
Vorschautext:
Der letzte Walzer – im Herbst

Gestern: der erste wirklich kalte Tag,
schon arbeitet der Herbst den Winter ein -
ein kleiner Vorgeschmack auf härt're Zeiten.
Den grauen Himmel deckten graue Wolken zu,
und in der Altstadt ist die Sommerträgheit
gänzlich eingeschlafen.

Der nasse Boden macht viel neue Stiefel nass,
die meisten haben 's eilig, finden keinen Spaß
mehr am Flanieren.
...
32 Novemberblues 08.11.16
Vorschautext:
Novemberblues

Novemberblues:
die Stadt versinkt im dichten Nebel,
am Boden kniet die Luft und sehnt sich
nach ein bisschen Sonne.
Das Herbstlaub modert in der Regentonne,
indes diverse Schwaden um die Türme wabern.

Selbst wenn der Smog sich lichtet,
bleibt es grau in grau;
man wünscht sich weiter südlich:
...
31 Herbst-Bilderbuch 07.11.16
Vorschautext:
Herbst-Bilderbuch

Das Jahr dreht seine letzten kühlen Runden,
im Wald erblasst die Eiche und die Linde kahlt,
die Hummel ist im falben Moos verschwunden.
Der Herbst hat uns ein neues Bilderbuch gemalt.

Wir blättern nach und nach die Seiten auf,
aus dunklem Nadelwerk lockt noch einmal der Fink,
ich hör' den Zaunkönig, der lauthals noch im Busche singt
und manchmal nimmt sogar die Sonne ihren Lauf.

...
30 Advent - bald 04.11.16
Vorschautext:
Advent – bald
… und die Herzen schlagen höher
und Kinderaugen strahlen mit den
Lichterketten um die Wette.
Der erste Blick am Morgen fällt
auf den Kalender überm Bette.
Was mag wohl heute hinterm Türchen sein?
Ein Weihnachtsmann aus Marzipan,
ein Schokoladenlichtlein?

Die Mutter sagt: Jetzt wird erst mal gefrühstückt
und zündet schon zwei Kerzen am Adventskranz an,
...
29 Wintereinbruch 28.10.16
Vorschautext:
WINTEREINBRUCH

Der Fluss hält sich bedeckt und seinen Atem an.
Vom Himmel stiebt der erste leise Schnee.
Der Wind vertreibt das letzte Blatt vom
Baum; das tut ihm weh. Der Herbst ist
auf der Flucht vorm Weihnachtsmann.

Die Vogelvagabunden sind schon lange auf der Walz:
einige leicht beringt, die anderen gänzlich ohne Pässe.
Natur und Stein verströmen bitterkalte Nässe.
Die Gans verkommt zum Braten und zu Gänseschmalz.
...
28 Schicksal 25.10.16
Vorschautext:
Schicksal

Wand aus türkisblauer Seide
Meer das nicht fließen darf.
Sie webt Fische Seesterne
Wellen hinein
setzt sich davor – wartet …
auf Ebbe und Flut
seine Wiederkehr:

Er
seit acht Jahren
...
27 Bambi 25.10.16
Vorschautext:
Bambi

Maikitz mit den weißen Sommersprossen
treib es nicht zu arg mit deinen Possen;

Mutter liegt ganz nah versteckt im Hain:
Das ist gut, dann bist du nicht allein,

wenn Adler, Fuchs und Bär
und der Lump mit dem Gewehr
dich zur Strecke bringen wollen.

...
26 Überdrüssig 25.10.16
Vorschautext:
Überdrüssig

Gewitterwolke,
ließ sich nieder
am Ende einer
Einbahnstraße,

wollte nicht länger wolken
noch wittern noch flitzen,
hatte die Nase gestrichen
voll von Donner und Blitzen!
25 Birkentraum nach W.Borcherts Laternentraum 24.10.16
Vorschautext:
Birkentraum (nach Wolfgang Borcherts Laternentraum)

Wenn ich tot bin,
möchte ich immerhin
so eine Birke sein,
und die müsste am
Waldrand stehn und jeden davor warnen,
allein darin umherzuspazieren.

Oder vor einem Haus,
worin alte Leute wohnen
und manche Nacht weinen,
...
24 Wo wohnt der liebe Gott? n. W. Borcherts Kinderlied 24.10.16
Vorschautext:
Wo wohnt der liebe Gott ...?

Wo wohnt der liebe Gott?
Im Baumhaus, im Baumhaus!
Was macht er da?
Er bringt den Vöglein 's Singen bei
und fängt für sie 'ne Blattlaus.

Wo wohnt der liebe Gott?
Im Storchennest, im Storchennest!
Was macht er da?
Er bringt den Störchen 's Klappern bei
...
23 Geh aus, mein Herz 23.10.16
Vorschautext:
Geh aus, mein Herz

Geh aus, mein Herz und suche Freud,
und wenn du ihn gefunden hast,
dann grüße nett von mir
und frage ihn: Professorchen,
wie geht 's denn heut'?

Und ob er schon ein Mittel wüsst
gegen die AfD, Pegidianer, Reichsbürger
und anderen Mist

...
22 Limerick 23.10.16
Vorschautext:
Ein Bienenfresser aus Nyda
war stolz auf sein buntes Gefieder,
er flog ins Café und nippte
am Tee vor den Spiegeln
am Tisch bei Frieda.
21 Limerick 23.10.16
Vorschautext:
Begegnet das Rebhuhn Twen Rabe,
ruft es: Rep, rep! Moin, der Knabe.
Denkt das Huhn: Junger Spund,
kaum aus dem Nestverbund
und schon kess wie 'ne Küchenschabe.
20 Die einen, die anderen 23.10.16
Vorschautext:
Die einen, die anderen

Winter segnet das Land mit eiskalten Tatzen,
Bäume und Sträucher haben das Schmatzen
eingestellt, Pläne zerplatzen,
Eis wartet aufs Kratzen,
Schneeflocken fallen, kleine Schmeichelkatzen.

Manch einer verschwendet Energie (und wie),
einige müssen erfrieren;
andere freuen sich aufs Fest, gieren
nach Weihnachtsharmonie.
19 Meine Muse 21.10.16
Vorschautext:
Meine Muse

(für Heinrich Böll)

Meine Muse ist der barmherzige Traum,
darin der Himmel auf Erden gelebt wird.
Meine Muse ist das erträgliche Leben
nach dem Erwachen aus einem bösen Traum.

Meine Muse ist tot: der Dichter aus Portland,
der die Nacht herbeiflehte,
zu dem die Bäume sprachen;
...
18 Dem Eise verwehr und vertrau 21.10.16
Vorschautext:
Dem Eise verwehr und vertrau

Colchica, Schöne,
du meine Herbstzeitlose:

Vor den Toren
der unbarmherzige
Winter – doch
dem Eise verwehr,
nicht aber dem
weichen Schnee weiß
und vertrau
...
17 Herbstweg 20.10.16
Vorschautext:
Herbstweg

Durch den Herbst:
Weg, der Sehnsüchte weckt
nach kälteren Tagen;
nach Lebkuchen,
Marzipan,
Spekulatiustee,
Schnee,
Weihnachtsmarktbuden;
nach Lichtern auf
festlich geschmückten Zweigen
...
Anzeige