Gedichte über das Ziel - Seite 17

Ich muss, ich muss, ich muss
Ich muss eine Powerfrau sein
Ich muss, ich muss, ich muss
Ich muss eine gute Mutter sein
Ich muss, ich muss, ich muss
Ich muss nur für andere da sein
Ich muss, ich muss, ich muss
Ich müsste ja noch so viel sein
Doch damit ist jetzt mal Schluss
Mit Muss ist endgültig Schluss
Es schafft nur immer Verdruss
Und dann wäre mit mir Schluss
Ich weiß, dass ich sterben muss
Aber zuerst möchte ich leben
Und mir wieder die Liebe geben
Mein Leben ist ja gar kein Muss
Sondern es ist ein Geschenk
Und was mache ich nun damit
Ich kann es durchaus wegwerfen
Aber: ICH MUSS ES NICHT
Ich kann mich darüber freuen
Ich kann mich entscheiden
Es ist MEINE ENTSCHEIDUNG
Ich habe mich FÜR FREU(N)DE entschieden
Und wofür entscheidest du dich
HIER und JETZT

Alle sperren, doch ich verstehe,
weil ich in dir mein Spiegelbild sehe.
Denn jede Meinung ist wohl was wert,
wenn man sie allein mit Ohren ehrt...
...dann kann man auch leichter diskutieren
und vielleicht gar überzeugen,
denn man muss sich nicht immer der Allgemeinheit beugen,
sondern ehrlich sein, frei darüber sprechen,
damit wir nicht an uns zerbrechen.
ich verstehe, war und bin ich selber bös' und gut,
wohnt in mir auch Hass und Wut.
Siehst du, ich bin voller Fehler, so wie du
und genau deswegen höre ich zu.
Ich möchte für meine Lieben Trost sein,
möchte ihnen in ihrer Leere entgegenschrei'n:
"Sei du selbst, gib dich nicht auf!"
und nehme dafür alles im Kauf.
Dass ich nirgendwo reingehöre,
weil ich niemanden abschreibe.
Dass Menschen mir aus den Weg gehen,
weil ich noch immer Gefühle zeige.
Dass Ehrlichkeit mir Gesellschaft zweifelnde Blicke beschert.
Das alles sind mir aufrichtige Worte wert.
Ich werde jede einzelne Träne von dir fangen,
jeden Schlag von dir ertragen,
jedes Wort, das sie nicht hören,
kannst du, statt ihnen, mir nun sagen.
Ich ertrage die Nacht und das Licht in deinen Herzen,
werde mit dir glücklich sein, lachen und scherzen,
werde mit dir leiden, klagen und wein.
Werde zum ersten mal und dann endlich für immer
für dich - für euch wahrhaftig sein...

N.Fender

Ich laufe etwas hinterher,
doch "etwas" trägt kein Gesicht und Namen.
Das Bild an der Wand verwundert sehr,
hat es doch nur einen Rahmen.

Doch wo Farbe sein sollte, da in der Mitte,
ist ein Weiß aus Gewohnheitsleben.
Ich will etwas neues, etwas anderes, bitte!
Das Sein hat mich wohl aufgegeben...

Drum verrate ich alle Prinzipien und Regeln,
Mache das wahr, was keiner will.
Der Kopf wird die Weltmeere besegeln.
Nur der Leib bleibt geheimnisvoll still...

...und lässt nichts von dem erahnen,
was Gedanken bereits kreiert.
Das Auge sieht nur den goldenen Rahmen
und nicht die Kunst, die das Blatt verziert.

Kunst, die nichts ausdrückt, nicht berührt,
Kunst und doch wieder nicht...
Kunst ohne Geschichte, die zu nichts führt,
diese Kunst...zeichnet mein Gesicht.

leidet er, zweifelt er, fleht er , schreit er?
bleibt er, wie er ist und ist er damit froh?
Zu viele Fragen, für mich geht's hier weiter
auf meinen Pfad nach nirgendwo...

Auch das hier ist wieder nur zweifelhafte Kunst.

N.Fender