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Gedichte über Wunder - Seite 48


Betonkugel und Seelenwunsch

Ich zog das rechte Bein nach.
Kein Wunder!
An einer stabilen Kette hing ja auch eine große, schwere Betonkugel.
Eine Betonkugel, die ich tagtäglich spürte und die mir zuzurufen schien:
„Du kommst nicht mehr von mir los .. nie mehr !“
Beschwerlich quietschend zog ich sie auf dem Boden hinter mir her.
Wohin ich auch ging. Sie war da:
Grau, häßlich, kalt und gefühllos !

Dabei hat sich vor kurzem vor mir eine Tür angedeutet.
Eine Tür, durch die ich gerne gegangen wäre.
Hinter der Tür vermutete ich ein lebenswertes Leben.
Farbenfrohe Blumen im Sonnenschein auf einer belebten, blühenden Wiese.
Freiheit, Liebe, Gemeinsamkeit, Einigkeit, Leichtigkeit, Freude, Spaß und Entspannung.
Wohlriechende fremdartige Gerüche, die von einem leichten, warmen Wind getragen, in den Raum meiner Vorstellung, wehten.
Mein Leben ! .. wie es sein könnte !
Wäre da nicht .. die Betonkugel und die fehlende Tür !
Wahrheit, Selbstbetrug, Lüge, Hoffnung, Wunsch und Illusion .. alles verschmilzt miteinander.

Woher kommt die Kugel ? .. Was ist sie und wer hat sie an mein Bein geschweisst ?
Und noch viel wichtiger: Wie werde ich das Monstrum wieder los ?
Diese Fragen stellte ich mir.

Ich überlegte und hatte Antworten, doch sie gefielen mir nicht:
Die Betonkugel ist die Summe der Relikte meines bisherigen Lebens !
Alles, dass mit der Zeit unnütz, hinderlich und belastend geworden war.
Alte Beziehungen zu Dingen und Menschen, die auf Vergangenem beruhen.
Herausgehoben aus einem System, der angeblich erstrebenswerten und notwendigen Dinge und Beziehungen.
Alles Ablenkungen von den wahrhaft wichtigen Elementen des Lebens.
Altes, das ich kenne und das deshalb zu einem tolerierten, bekannten Schrecken geworden war.
Ein Schrecken, den ich tagtäglich in Kauf nahm, weil ich die Veränderungen und das Unbekannte, scheute.
Belastende Ursachen für Schmerzen und Behinderungen, die durch vergiftete Dinge, Nahrung, Luft, Wasser und Gedanken, entstanden.
Ich weiß es besser .. schon lange !
Die Betonkugel hatte ich mir selbst an mein Bein geschweisst !
Sie loszuwerden wäre möglich, doch wäre der Aufwand sehr groß .. sehr, sehr groß !
Aber möglich wäre es ! .. Zumindest, wenn ich das System verlassen könnte !
Mir dreht sich der Magen um, wenn ich daran denke, damit anzufangen.
Ein Berg, ein Müllberg an Altlasten, die alle entsorgt werden müssen.
Vielleicht Tränen, die die Trennung mit sich bringen würde ?
Vielleicht auch nur gegenseitige Abhängigkeiten, die abgelöst unlösbare Probleme nach sich ziehen würden !
Wie kann ich ohne sie leben, wo wir uns doch so aufeinander eingestellt haben ?
Und das Ergebnis: Einsamkeit ? .. Ein riskanter Neuanfang ? .. Ist das sinnvoll ?
Verstand, Vernunft, Gedanken, Gefühle! .. Alles dreht sich in mir, vermischt sich, verunsichert mich.
Vor mir Wege, die keine Alternativen sind. Am Ende führt jeder Weg wieder zum Ausgangspunkt, zur Abhängigkeit.
Mir fehlt nur eins: Die Tür zum Königsweg in die Freiheit, ins Glück.
Die Betonkugel würde ich von mir sprengen und nackt den Weg in die Freiheit gehen.
Befreit und voller Hoffnung.
Doch existiert diese Tür ? .. Wo ist sie ? .. und .. brauche ich einen Schlüssel ?

*

Ich hörte
was mich verstörte
aus prophetischem Munde

Im tiefstem Herzensgrunde
öffnete sich eine Wunde

Ein Wunsch lange verborgen
wurde geborgen
und verhieß für das Morgen
den Verlust meiner Sorgen

Doch der Verstand schrie: „NEIN, NEIN, NEIN !
Das wird niemals wirklich sein !
Der Wunsch, der ist nur Illusion
möglich nur durch die Fusion
von Herz und Kopf und ein großes Wunder !
Ein alter, geistig Gesunder
wünscht sich das nicht mehr
und bleibt fair !“

Die Seele flüsterte leise: „Doch !
Auch im Alter glaube an Wunder noch !
So auch der, der in fortgeschrittenen Jahren
sich nach Liebe, Erfüllung sehnt.
Denn Glück darf auch der erfahren
der seine Glaubensmuster dreht und dehnt.
Denke mit dem Herzen und hoffe
denn Wunder sind aus feinem Stoffe.
Intensiver Wunsch und Zuversicht
sich durch die Spiegelmauer bricht“

© jogdragoon
Bibat ex me qui potest
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In meinen Augen gibt es keine Wunder

Ich kann einfach nicht an Wunder glauben.
Dieser Glaube scheint nämlich zu gar nichts taugen.
Man sagt, man ist des Glückes der eigene Schmied.
Ist dies nicht so, dann ist man vielleicht ein Dieb.

Ein schönes Wunder wäre zum Beispiel,
wenn ich erreichen kann mein eigentliches Ziel.
Ich versuche zurzeit wirklich allen es recht zu machen.
Nur wenn ich das schaffen könnte, gäbe etwas zum lachen.

Da dies eigentlich unmöglich ist, braucht der Mensch Wunder.
Wenn wir das aber doch schaffen würden, würde das Leben werden immer bunter.
Ein Wunder wäre es schon, wenn man sich nicht ziehen lässt ziemlich runter.

Ich war bereits schon ganz unten gewesen.
Eine gewisse Person hat geschwungen einen neuen Besen
und dafür bin ich ein Leben lang sehr dankbar.
Seitdem ist mein Weg durch mein Leben völlig klar.

Es war vielleicht doch ein Wunder, das einer meine Verletzbarkeit gesehen hat.
Noch heute nach Jahren suche ich immer noch seinen Rat.
Ich schätze mal, ändern wird sich das nicht.
Wenn er mir helfen kann, dann wird noch heller sein Licht.

Komischerweise arbeitet er an mir mit vollkommender Logik.
So das ich gar nicht werden kann zu bockig.
Ich habe nämlich eigentlich Schwierigkeiten mit Autoritäten.
Er nahm mir diese Schwierigkeiten und jetzt tue ich mich nicht einmal zu schämen.

Ganz im Gegenteil! Mein Erlerntes gebe ich sogar liebend gerne weiter.
Nur so kann ich besteigen, diese Wunderleiter.
Hat man nämlich ein Wunder erlebt,
dann will man immer mehr, so das die Erde unter einem selbst bebt.
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