Gedichte über Wünsche - Seite 15

Jetzt zieht es mich in die Welt hinaus,
mein Mütterlein. Mach dir nichts draus.
Ich bleibe ja nicht für immer fort.
Darauf gebe ich dir mein Wort.

Nach Neuseeland will ich reisen.
Muss es mir und anderen beweisen,
dass ich erwachsen geworden bin.
Darin liegt doch der Kinderzeit Sinn.

Und die große Ferne soll es sein,
weil ich es schaffen will allein.
Denn bliebe ich in der Nähe hier,
könnte ich immer kommen zu dir.

Auch reizt mich dieses fremde Land,
wo alles so weit und unbekannt.
Mit 'Work and Travel' werd ich viel seh'n.
Und kann auf eigenen Beinen steh'n.

Bitte, lass mich gehen diesen Schritt.
In meinem Herzen nehme ich dich ja mit.
Glaub mir, mein Mütterlein, ich liebe dich.
Aus deinem Leben zieht es mich nicht!



© Birgit Klingebeil
[2008]

ungeschmückte Worte
ohne Blumen
einen Strauß voll Liebe
euer Suchen
euer Herz in Frieden
eure Angst
eure kleinen Siege
euren Kampf
und euer Verlieren
euer Leid
eure vielen Sorgen
Unsicherheit
euren Krieg im Kriege
ohne Siege
im brüchigen Leben
eure Not

nur nicht den Tod

das alles unverpackt
wünsche ich mir
legt es behutsam ab
vor meiner Tür
der Einen von Vielen

Mütter für den Frieden


*07.05.2022

Bitte lass mich nie allein,
kann ohne dich nicht sein.

Ich habe keine Angst ,
dass du eine je Andere
liebst,
das ist es nicht
da du ja alles mir gibst.

Es ist die Angst,
dass Gott ruft dich,
einmal zu sich.

Das würde ich nie
überwinden,
möchte keinen Anderen
finden.

Mein Leben wäre
keins,
du und ich
wir sind eins.

Als Hälfe von dir
möchte ich nicht bleiben
hier.
Doch das sagst du
auch zu mir.

Willst auch nicht bleiben
allein,
ohne mich sein.

Denken wir einfach
nicht mehr daran,
dass von jetzt auf
nachher sowas
passieren kann.

Sonst würden wir
jede Stunde
die wir noch haben,
nicht mehr genießen,
diese Gedanken
würden uns alles
vermießen.

Jede Stunde unseres
Glücks,
denn keine kommt
wieder zurück.