Gedichte über das Wetter - Seite 47

Schön ist es, tags in der Natur spazieren zu gehen,
auch schön, nachts die Sterne am Himmel zu sehen,
morgens Licht und die Sonne auf der Haut zu spüren,
in der Nacht, wenn Mond und Liebe sanft verführen.

Schön ist es, einen Baum im Wäldchen zu umarmen,
mit Wasser, guten Worten und Willen zu umgarnen,
Bäume, Blumen zu sehen, die am Wegesrand stehen,
auch an See und Teich nicht einfach vorbei zu gehen.

Schön ist es, auf die Lieder der vielen Vögel zu hören,
das Gezwitscher erschallt in mehrstimmigen Chören,
mal laut, mal leise, doch immer, auf fröhliche Weise,
in buntem Gefieder, so auch, auf langer weiter Reise.

Schön ist es, dem Wind im Blätterwald zu lauschen,
auch wenn die Steine wellig ins Wasser eintauchen,
wenn Regentropfen auf Blatt und Gräsern stehen,
die Blütenblätter durch Wind und Luft wegwehen.

Schön ist es, die Quellwolken am Himmel zu sehen,
wird bald gutes Wetter kommen und nicht gehen,
das Schönste, wenn die Sonne im Herzen scheint,
Körper, Geist und Seele, sind mit der Natur vereint.

© Barbara Mewes-Trageser
2021

Er trug zwar schon, das bunte Kleid des Frühlingsboten,
doch wahre Wonnen brachte er uns nicht sehr viel.
Goss reichlich Regen aus mit seinen klammen Pfoten,
vergrämte manchen Ausflug uns und frohes Spiel.

Es blüht lebendig wohl in Beeten und Rabatten,
noch wärmt die Heizung, recht behaglich manches Haus.
Er war nicht jener holde Mai, den wir so gerne hatten
und auch für Juni sieht es doch bescheiden aus.

Die Apfelbäume auf der Wiese wachsen munter,
der Rasen wird alltäglich weiter akkurat getrimmt.
Die Flora schien im letzten Jahr doch deutlich bunter,
der Mai ist da und dennoch fühlt man sich verstimmt!

Was soll´s? Den Regen können wir ja wirklich brauchen,
die kalten Schauer jeden Tag sind dennoch kein Genuss.
Wie gerne säße man im Grünen, würde Pfeife rauchen,
verwöhnt von Kaffeeduft und einem milden Sonnenkuss.

Wirklichkeit und Wunsch, die sind wie alte Schwestern,
die sich entfremden übers Jahr und gehen ihren Gang.
Kaum Hummelbrummen, Bienensummen gleich Orchestern,
zu leise scheint auch all der Vögel Lobgesang.

Nun zeigt der Mai sich schon auf letzten Stufen,
ein Blick aufs Wolkenmeer, da ist kein Sonnenstrahl.
Bringt endlich Sonne mit, hört man sich launig rufen,
man schüttelt sich und hat doch keine Wahl!

© Hansjürgen Katzer, Mai 2021

Mainot

Den Lenzmonat, den Frühlingsmonat
Erwarten unsere Sehnsüchte doch,
Damit die Natur schreitet zur Tat –
Kein Kälte- und kein Regenjoch.

Und dann? Die Bienen folgen nicht
Es war jetzt viel zu nass und kalt,
Weil heuer wieder Nordwind siegt
Mit Wasser gar in Graupelgestalt.

Die Apfel- und Birnbäume erblühten
Sie wollten fruchten dieses Jahr,
Wo die Insekten sich bemühten,
Dass alles trage wunderbar.

Wie kann der Mai uns so enttäuschen,
Der Wonnemonat, den wir lieben
Mit allen seinen Summgeräuschen,
Um freundlich das Jahr anzuschieben?


©Hans Hartmut Karg
2021

*