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Gedichte zu Weihnachten - Seite 361


Die Winterfahrt des Freachters The Hope!

Die Winterfahrt des Frachters „The Hope“
Gedicht - Nr. 1470
www.leitheim-gedichte.de
Eine wahre Seefahrt Geschichte - um 1885
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Ein Frachtschiff glitt von Ort zu Ort
die Matrosen waren sehr gläubig an Bord.
die Fahrt unter dem Kreuz am Kap - ging es vorbei
an Leuchttürmen – unterwegs - so Vielerlei.
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Die Sonne stieg täglich, empor aus dem Meer
die Tage zogen so rasch einher,
mit ihrem Glanz - der ganzen Macht
war Sonne stets voll Wärme und Pracht.
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Ein Sturm zog zu der Nacht einher
der wühlte auf, recht wild das Meer,
er blies am Tag - bis abends spät
nordwärts trieb nun der Frachter jäh.
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Dort traf man an - nur Kälte, Schnee
aus manchem Mund drang ein „0 Weh“
die Wellen drohend, viele Berge aus Eis
das Schiff sein Deck „vereist“ schneeweis.
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Den Frachter kreuzte ein Albatros
der grüßte kurz mit einem Flügelstoß,
durch den Morgennebel flog er daher,
zog rufend, schreiend über das Meer.
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Ein Wolkengrau auf dem Meeresschlauch
kein Licht drang durch den Himmelbauch.
der Nebel blieb - acht Tage lang.
dann Sternenschimmer - zur Erde drang.
……………………….
Als „Satan“ nach dem Frachter“ griff
am Ufer drohte ein tückisches Riff.
Die „Weihnachtsnacht bereits fing an
da hat ein Wunder sich aufgetan.
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Den Frachter hob das Meer sanft an das Land
wo sicheren Schutz es mit der Mannschaft fand.
Zur Weihnachtszeit war Rettung da
da Christuskind - den Menschen nah.
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So hat dereinst die Weihnachtsnacht
denn Menschen - Segen – Glück gebracht.
Dass Freude herrscht - auf der Erdenwelt
auch wenn es dem Teufel nicht gefällt.
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Leitheim-Gedichte
Gebete - Kurzgeschichten.
Historie in Versform.
www.leitheim-gedichte.de
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Weihnachten damals

Weihnachten war eine Zeit der Überforderung.
Wir sangen quälend lange Lieder, Strophe um Strophe, die Stimmen müde, die Lippen trocken, der Atem schwer von Erwartung. Die Geschenke fielen klein aus, fast beschämt lagen sie unter dem Baum, und doch war die Freude groß – selbst über einen bereits getragenen Pullover, der noch nach einem anderen Leben roch. Vielleicht lernten wir früh, dass Dankbarkeit nicht aus Fülle wächst, sondern aus Mangel.

In der Kirche spielten wir das Krippenspiel. Ein Ritual, so alt wie die Gemeinde selbst, getragen von Kerzenlicht, Weihrauch und der strengen Ordnung unserer Väter. Ich war der älteste Hirte. Meine Rolle, meine große Szene, bestand aus einem einzigen Satz:
„ Ich bin Ruben und bin alt.“
Die Gemeinde lachte schallend. Ein befreiendes, unerwartetes Lachen, denn ich war der Jüngste von allen. Für einen Moment kippte die Hierarchie, und die Wahrheit des Spiels offenbarte sich als das, was sie immer war: ein Spiegel.

Wir sahen die kleinen Mädchen, die endlich einmal Engelchen spielen durften – weiß gekleidet, mit schiefen Heiligenscheinen, entrückt und stolz. Der Himmel war ihnen für einen Abend erlaubt. Unser Vater probte das Spiel mit uns, streng, unerbittlich, und doch liebten wir es. Liebe, die durch Disziplin ging, durch Wiederholung, durch das harte Formen der Stimmen. Wir mussten singen und dabei die Münder weit öffnen – als Zeichen bedingungsloser Hingabe. Gehorsam wurde zur Geste, zur Körperhaltung. Und ja, auch Backpfeifen gehörten zur Weihnachtszeit, so selbstverständlich wie Kerzen und Tannenduft. Schmerz und Fest lagen nah beieinander, untrennbar.

Draußen fiel Schnee. Nacht für Nacht. Unter der Straßenlaterne tanzten die Flocken wie stumme Gebete. Ich hörte die Nachbarskinder im Schnee Fußball spielen, ihre Rufe, ihr Lachen, das dumpfe Geräusch des Balls. Mein Herz schlug höher. So gern wäre ich dabei gewesen. Doch um Punkt 20:15 lagen wir brav im Bett, geschniegelt, gezähmt, die Decke bis zum Kinn gezogen, während draußen die Freiheit knirschte.

Ich wunderte mich über das Christuskind in der Krippe. Eine kleine Spielpuppe. Zart, reglos, fast kitschig. Geboren im Stall von Bethlehem, Josef und Maria an seiner Seite – Armut als Kulisse, Erhabenheit als Versprechen. Ein Himmel voller Engel, Geschenke aus dem Morgenland, drei Könige, Gold, Weihrauch und Myrrhe. Ein Märchen von biblischer Ernsthaftigkeit, so schön erzählt, dass man das Ende vergisst. Denn dieses Märchen endet brutal, am Kreuz. Die Lichtgestalt wird zum Märtyrer, die Hoffnung genagelt, der Körper geopfert.

Vielleicht spiegelte sich meine Kinderseele schon damals in dieser Geschichte. In der Gleichzeitigkeit von Freude und Schmerz, von Liebe und Strenge, von Geburt und Tod. Wo Wärme ist, findet auch die Kälte ihren Weg. Wo Nähe lebt, sucht sich der Verlust Zutritt. Weihnachten lehrte mich nicht nur das Staunen, sondern auch die Tragik: dass selbst das Heiligste nicht vor Leid geschützt ist.

Will nicht jeder ein Zuhause?
Einen Ort, an dem man gesehen wird, ohne eine Rolle spielen zu müssen.
Einen Ort, an dem man singen darf, ohne den Mund aufzureißen vor Gehorsam.
Einen Ort, an dem das Herz höher schlagen darf – auch nach 20:15.

Vielleicht war das die eigentliche Botschaft der Krippe:
Nicht der Glanz. Nicht das Opfer.
Sondern die leise, verzweifelte Hoffnung, dass Liebe trotz allem bleibt.


© Marcel Strömer
[Magdeburg, 19.12.2025]
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Leben

Leben



Sternenlose Nacht
sie hat mich gepackt
Am Fenster im 8. Stock
die Straßenlaternen flackern
Ein Schrei weit entfernt, klingt so nah
Ein knurren ein Hecheln, ein Heulen...

Undurchdringliche Nebelschwaden
ziehen an meinen Blick vorbei
riesige Häuserflächen sind verschwunden
schemenhafte Gestalten, sie kommen
und sie gehen, einige schauen zu mir
haben mich gesehen, blieben alle stehen

Der volle Mond mich nicht beschützt
Sie schweben auf mich zu und schreien
ich kann sie nicht verstehen
es werden immer...immer mehr
flackerndes, blaues Licht!
Heulende, winselnde Töne überall

Knarrende, trampelnde Geräusche
hinter mir, viele noch dunklere Gestalten
tragen fratzenähnliche Masken
sie grinsen mich unentwegt an
Eine neue Gestalt, ganz in weiß
engelsgleich - Sie redet mit mir

Meine Angst bleibt steh'n
zerrt nicht mehr an mir herum
Diese Stimme verzaubert mich
"Karl! Bitte tue das nicht!" "Bitte nicht!"
Ich breite meine Arme zur Ihr aus
sie greift sanft zu, nimmt mich in Ihre Arme

Diesen Duft, kenne ihn irgendwo her...
Der Nebelschleier weicht von meinen
Augen, Tränen klar und rein
salzig wie das Leben, entrinnen mir
Rosanne! "Was machst Du hier"
fragte ich verzweifelt froh!

Oh Karl! verabredet waren wir
nur wir zwei diesesmal
niemand anderes dabei
Zwei Stunden hab' ich gewartet
bist nicht ans Telefon gegangen....
Bin losgefahren, hatte Angst um Dich
das Dir etwas passiert ist

Jetzt fällt's mir ein, das Klingeln
eine Stunde vor unserem Date
es ging mir durch Mark und Bein
zerstörte mein Sein
Dieses Klingeln kenne ich schon lange
Bevor ich Dich kennenlernte
immer wieder diese Absagen!
"Können wir das verschieben
auf ein anderes mal"

Doch bei Dir war alles anders
habe gespürt, was Du für mich empfindest
Was ich fühle, wenn ich Dich sehe
Ich konnte nicht dran gehen
wollte die Absage nicht hören!
Alles war plötzlich so sinnlos
Rosanne, liebste Rosanne...
Schaue auf das Handy, "Mutter"
stand im Anrufregister
alles brach aus mir raus

Die dunklen Gestalten, Polizisten
sie gingen alle langsam und leise hinaus
Dein weißer Mantel, wie Mondlicht...
...halte es jetzt nicht mehr aus
Schau in Deine kastanienbraunen Augen
zieh' Dich ganz nah an mich heran

Dieser Kuss, so sehr von mir erhofft
wurde alles, was ich bisher nicht kannte
Die Zeit schaute uns zu
blieb im Zimmer stehn!
Zwei Menschen vereint, fast verloren
zwei Liebende wurden neugeboren...





Jwu 68
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