Gedichte über Vögel - Seite 49

Stockfinster liegt die Mondesnacht
über dem Eichenwald.
Im leichten Windeshauch zieht sacht
der Nebel still und kalt.

Der Uhu ruft aus finst'rem Forst
sein schaurig-schönes Lied.
Er lauscht von seinem hohen Horst,
was unter ihm geschieht:

Ein leises Rascheln aus dem Grund
lässt seine Augen wachen.
Sein Blick geht, wie im Kreise rund:
Gleich wird er Beute machen!

Den Kopf geduckt, nach vorn gereckt,
die Ohren hin zur Erde,
so folgt dem Laut er langgestreckt
mit drohender Gebärde.

Fast lautlos ist sein rascher Flug
hin durch der Zweige Enge.
Der Beute ist er nah genug:
Schon packen seine Fänge.

Mit seiner Beute fest im Fang
fliegt er zurück zum Horst.
Nach einigen Momenten lang
herrscht wieder Ruh' im Forst.

Die Nacht tauscht mit dem Tag den Platz,
schon graut der frühe Morgen.
Der Uhu hat mit einem Satz
sich hoch im Baum verborgen.

Doch schon am selben Abend spät,
wenn bald die Sterne funkeln,
fliegt er hinaus. Der Nachtwind weht.
Der Wald versinkt im Dunkeln.

Stare über Rom
Mächtig wie ein Dom
Einzeln Raub der Greifer
Beute den Angreifern

Die Gemeinschaftskraft
Rettet meisterhaft
Vor den großen Killern
Tausendfaches Trillern

Virustyrannei
Noch fehlt die Arznei
Abgestimmtes Handeln
Bringt allein den Wandel

Stark sind wir zusammen
Kräfte wie von Flammen
Rettung aus der Not
Zukunftspfadpilot


© ANTOSCH

Einst haben nur wir am Geländer gehockt
Mit Zwitschern und Flügelschlag.
Jetzt haben sie mehr den Wäldern entlockt,
das Futter um vieles aufgestockt
nun mindert sich unser Ertrag.

Die Stare und Spechte erdreisten sich gar,
das Vogelhaus zu erkunden.
Sie spechteln und halten (e)s für untragbar
Dass nur Meisen und Spatzen klar
Die Erdnüsse munden.

Die Meisen schaffen den Nachwuchs heran,
sie zetern und schimpfen mit Spechten.
Die schauen erstaunt und gelassen dann
Fast mitleidig die Bande an
Und warten geduldig auf Ästen.

Zum Schluss schreit der Buchfink die Meise an
„ Geh Oida, hoit an Meter Abstand!
Die Meise twittert dem Grobian
Manieren zu lernen irgendwann
so lang sich dort oben Futter befand.

„Da sitzen sie nun, den Wäldern entflohn“,
beklagen die Meisen einträchtig.
"Sie sitzen da, auf unsrem Balkon!"
Und haben laut zwischternd uns zum Hohn
Sich unseres Futterplatzes bemächtigt.“

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SDR