Gedichte über Veränderung (Seite 97)

Kopfkrieg

Zwölf Stunden (maximal)
Liegen zwischen mir und einer
Riesen Veränderung

Dieses und jenes und das sowieso
Könnte fertig sein

Den Platz freimachen
Seit Jahren von dem Detail besetzt
Als wäre es ein umkämpftes Gebiet

Frieden wäre dann
Im Kopf

Aber dann sitzt man da
Fügt eher noch
Ein anderes Detail hinzu
Sucht den Platz im Gehirn
Und lässt es sich einbrennen

Manchmal "Alles Neu"

Manchmal "Alles Neu"
Wie Peter Fox damals noch sagt
Ich spür's, wenn ich alles
Ändern will
Alles
Niederreißen
Alles neu

Aber manchmal merkt man doch auch
Wie bequem die Couch ist
In der man hunderttausend Jahre
Versinken kann

Ich steig zu dir ins Baumhaus

Ich steig die Leiter hoch ins Baumhaus
Sie knarrt und wackelt
War das schon immer so
Es ist nicht so wie früher
Aber hat dann doch
Den Anschein für einige Augenblicke

Du sitzt oben schon da
Und wir sprechen über Gott und die Welt
Früher nur über Spiele und Kram
Es hat sich viel geändert
Trotzdem ist es schön
Manchmal im Baumhaus zu sitzen

Mensch sein

Mensch sein

Immer wieder die Frage
Was bedeutet eigentlich Mensch sein
Einfach nur so…..
Ich bin doch ein Mensch
Oder gehört zum Mensch sein mehr
Muss ich erst zum Mensch werden

Ein Leben lang daran arbeiten
Immer und immer wieder
Mich entwickeln, immer weiter entwickeln
Immer wieder verändern
Bis zum Mensch sein
Zum verantwortungsvollen Menschen

Das Gute, das Böse
Auch im Menschen angelegt
Das Böse besiegen
Niemals zulassen
Immer fest im Blick
Nur Menschwerdung in Liebe

Charakterarbeit so wichtig
An seinem Charakter arbeiten
Ein ganzes Leben lang
Immer wieder auf dem Prüfstand
Auf das Gute immer konzentrieren
Die ganze Aufmerksamkeit darauf richten

Mensch sein, leider nicht so leicht

© Ingelore Jung
15.April 2022

Gedichte über Veränderung - Seite 97

Kopfkrieg

Manchmal "Alles Neu"

wie sich alles

Ich steig zu dir ins Baumhaus

Mensch sein