Gedichte über Veränderung - Seite 100

der Lärm war immer schon da
und hielt sich auch ganz leicht aus
nur dieses laute Schweigen wurde unerträglich
erst will man da rein
dann will man da raus
leise aber spürbar anwesend
schleicht sich Unvermeidliches
in den Gedanken herum
es ist kein ewiges Gefühl geblieben
man biegt sich
für eine Lüge krumm
wo der Stärkere Krieger zu Boden geht
ist für keines der Opfer mehr wichtig
es kann schon sein, dass da einer von beiden falsch lag
und der Andere am Ende richtig
wie schmal ist eigentlich der Grad
zwischen du bist besonders und du bist sonderbar
der Grund war zu offensichtlich
als das es ihn zu verbergen möglich war


SzIgNm 27.10.2022

Als sich das Blatt vom Baum löste
gab es die Sorge nicht
ob der Weg nach unten beschwerlich sei
Als sich die Schwere dieser Liebe entblößte
vielen Horden von Gründen
über jegliche Regung ein

Was einmal als Schlachtfeld empfunden
befriedet sich nicht durch den Stillstand
Nebensächliches wird jetzt Hauptgrund
auch all jenes
welches man als bezaubernd empfand

An Lösungen nie herangekommen
und doch so schön gemeinsam geflogen
Immer gewusst wie nah das Ende war
mit triefenden Körpern die Zeit weggeschoben

Für die ganz große Bühne
hat es einfach nicht gereicht
Auch wenn es so viel mehr als Kleinkunst war
Bewusst wird aus der Letzten
die Beste
.
Vorstellung die es je gab




SzIgNm 29.11.2022

Der Versuch die Achterbahn des Lebens
zu lenken ist nun einmal vergebens,
sie folgt immer ihrer geplanten Spur,
dir bleibt sie machtlos zu erfahren nur.

Mal schleudert sie dich hoch ins Himmelszelt
und du fühlst dich wie ein König der Welt,
ein leichter Bogen lässt dich abheben,
du spürst totale Freiheit beim Schweben.

Doch dann in der nächsten Sekunde schon,
geht es bergab, dem Glücksgefühl zum Hohn,
mit Schraube reißt es dich in die Tiefe,
als wenn der Teufel dich zu sich riefe.

Der nächste Aufwärtsbogen hält dich fest,
weil er dich bleischwer in deinen Sitz presst.
Des Teufels Ruf noch einmal entkommen,
geht es weiter - jetzt doch leicht benommen.

Schnell immer schneller geht die wilde Fahrt,
aufregende Loopings hält sie parat.
Kannst du den Ritt gerade genießen,
werden's Kehrtwendungen dir vermiesen.

Wenn diese Fahrt dann schnell am Ende ist,
du nicht mehr weißt wo du gerade bist,
dann steige besser aus der Bahn ganz schnell
und geh' zurück zum Kinderkarussell.

Denn hier ist sie noch in Ordnung die Welt,
ein Tempo und Spaß wie es dir gefällt,
sollen andere streben "höher und weiter",
dein Leben genießen ist gescheiter.

Und wenn,s Karussell zu langweilig wird,
wird ein Blick sacht zur Achterbahn riskiert,
die Freiheit beim Fliegen war schon genial...
-
...geh' rüber, bleib hier - es ist deine Wahl!

Thomas

Beständig
Unbeständig.
Unabänderlich
Veränderlich.

Würze
Der Kürze.
Und schlauer
Durch Dauer.

Neues
Aus altem;
Gebräu des
Verhaltens.

Aufgebrochen
In Aufbruch.
Verwurzelt in
Entwurzelung.

Eintretende Welle
Austretend zerschelle!
Fuß enthebend der Stelle;
Strom aufwirbelnd die Schnelle!

Herbstgefärbtes Blatt;
Färbt neue Zeit mit neuem Rat!
Weggewehtes Blatt;
Weht neuer Wind zu neuer Tat!