Gedichte zur Trennung - Seite 36

Ist Trennung eine Leistung?

Das fragen sich doch meist jene,
Die ihre Beziehung wirklich lieben
Und sich in dieser Beziehung
Als Gefangene sehen.

Sich nur im Affekt zu trennen,
Um zu zeigen: Der alternde Hengst
Kann noch junge Stuten an sich binden?
Das bleibt Episode – ist keine wirkliche Leistung.

Doch wo die nötige Atemluft schwindet,
Weil nur noch vereinnahmt wird,
Kann die Trennung helfen,
Wenn sie zur Rettung greift.

Warum sollte man immerzu leiden,
Warum überhaupt zum Sklaven werden,
Wenn es menschenmöglich bleibt,
Wieder freie Luft zu atmen?

Sie ist nicht schön, die Trennung,
Sie ist keine wirkliche Leistung.
Aber sie führt dann doch
In Befreiungshoffnungen.



©Hans Hartmut Karg
2021

*

Die Trennung hat mich sehr getroffen.
Ich komme mir vor, als hätte ich gesoffen.
Es tut voll weh.
Jetzt fühle ich mich, als ob ich neben mir steh.

Uta ist mir immer unter der Haut gegangen.
Vor Jahren hatte ich sie eingefangen.
Eine große Liebe ist erwacht.
Ihr allein habe ich diese entgegen gebracht.

Auch jetzt noch tue ich sie lieben.
Meine Sehnsucht hat mich immer zu ihr getrieben.
Nun frisst gerade diese mich langsam auf.
Nie wieder werde ich sein oben auf.

Durch Uta habe ich alles verloren.
Ich muss werden neu geboren.
Die Trauer wird nicht weniger.
Sehnsucht kann schon sein ein aggressiver Peiniger.

Trost zu suchen bei einer anderen Frau,
kommt mir gar nicht in den Sinn,
denn eins weiß ich ganz genau,
ich wäre in dieser Beziehung nicht richtig drin.

Also wie kann ich wieder fröhlich werden?
Es gibt doch viele Frauen auf Erden.
Nur eine weitere große Liebe wird es nicht geben,
denn Uta war einfach mein Leben.

Gestern noch spürte ich all deine Wärme,
gestern noch durfte ich nahe dir sein.
Was ist geschehen mit unserer Liebe,
frieren wir beide im Eise nun ein?

Frau meiner wonnigen Träume, Geliebte,
zärtliches Wesen, du lagst neben mir!

Einst warst du einfach das Mädchen vom Lande,
schön deine Anmut, zart uns're Bande,
flüsterte dir liebe Worte ins Ohr,
nun bin ich Dirk, der die Liebste verlor.

Gestern noch war mein Herz an meiner Seite,
gestern noch gingst du mit mir Hand in Hand,
lächeltest, als ich von Liebe gesprochen.
Ist sie in Wahrheit ein Schloss nur aus Sand?

Streit in der Nacht als die Wolken sich ballten,
bitterer Kummer am Ende der Welt!

Einst warst du einfach das Mädchen vom Lande,
schön deine Anmut, zart uns're Bande
flüsterte dir liebe Worte ins Ohr,
nun bin ich Dirk, der die Liebste verlor.

Gestern noch schlugen die Herzen gar heiter,
gestern noch war alle Leidenschaft hier,
Krise im Leben, sie schmeckte uns bitter,
ich sprach vergebens: Oh, bleibe bei mir!

All meine Worte verhallten im Dunkel,
Sternenlicht strahlte. Oh Glitzer der Nacht!

Einst warst du einfach das Mädchen vom Lande,
schön deine Anmut, zart uns're Bande
flüsterte dir liebe Worte ins Ohr,
nun bin ich Dirk, der die Liebste verlor.

Gestern noch aßen wir Pizza im Städtchen,
gestern noch tranken wir lieblichen Wein,
doch dann passierte uns, was uns passierte,
wolltest mir nicht meine Fehler verzeih'n.

Schade, dass all meine Träume vergingen,
schade, dass ich in den Irrgarten lief!

Einst warst du einfach das Mädchen vom Lande,
schön deine Anmut, zart uns're Bande
flüsterte dir liebe Worte ins Ohr,
nun bin ich Dirk, der die Liebste verlor.

Gestern noch hielten wir uns in den Armen,
gestern noch war es so groß und so gut,
aber dann kam über Nacht solch ein Schatten
über uns und unser feuriges Blut.

Mitternacht schlug es und alles war rosig,
sechs Uhr am Morgen und alles vorbei.

Einst warst du einfach das Mädchen vom Lande,
schön deine Anmut, zart uns're Bande
flüsterte dir liebe Worte ins Ohr,
nun bin ich Dirk, der die Liebste verlor.

Öfters lasse ich mein Leben Revue passieren
und frage mich, was wird noch alles passieren,
das mein Leben wieder lebenswert wird?
Seltsame Gedanken sind mir im Kopf herum geschwirrt.

Langsam werden sie auch ziemlich dunkel.
Es braucht nur noch ein einziger Funke.
Dann könnte ich vielleicht etwas dummes machen.
In letzter Zeit gab es für mich nichts mehr zu lachen.

Wie komme ich nur aus so ein tiefen Loch?

Immer optimistisch sein das geht nicht mehr.
Mein Leben scheint jetzt zu sein schon ziemlich leer.
Meine letzte Trennung macht mich immer noch zu schaffen.
Mir kommt es vor, als würden mich die Menschen nur noch angaffen.

Mitleid will ich nicht haben,
an mein Elend soll sich keiner laben.
Meine zweite Ehefrau ist einfach so abgehauen.
Niemand kann mich zurzeit wieder aufbauen.

Trost kann ich jetzt wirklich ganz gut gebrauchen.
Ich muss auch auch etwas tun.
Zu mindestens muss ich aufhören so viel zu rauchen.
Ich muss versuchen endlich richtig ausruhn.

Denn gesunder Schlaf ist immer sehr wichtig.
Ein Mensch macht es zurzeit ziemlich richtig.
Diesen möchte ich hiermit danken.
Nur durch ihn werde ich nicht wanken.

Entschuldige, Roberta, für alles was ich tat,
gar ungezogen war ich, jetzt ham wir den Salat,
ich sprach verkehrte Worte, sie rutschten mir heraus,
sie kränkten dich im Herzen, du sagtest, es ist aus!

Ein Wort bei Nacht, dann hat's gekracht,
dann war's vorbei, ein lauter Schrei!

Liebe Roberta, du sagst mir wie keine zu,
meistens ist alles fein, Sorgen sind klein!
Liebe Roberta, oh werde im Herzen froh,
auch, wenn da Stürme sind, Wetter und Wind!

Bei Nacht ein Wort von hier nach dort,
wie dumm von mir, verzeihe mir!

Entschuldige, Roberta, und sag', du kehrst zurück,
wir hätten uns für immer und groß wär unser Glück,
es wäre wie im Märchen, ich glaube fest daran,
wir hätten prima Klima, ich täte, was ich kann!

Ein Wort bei Nacht, dann hat's gekracht,
dann war's vorbei, ein lauter Schrei!

Liebe Roberta, du sagst mir wie keine zu,
meistens ist alles fein, Sorgen sind klein!
Liebe Roberta, oh werde im Herzen froh,
auch, wenn da Stürme sind, Wetter und Wind!

Bei Nacht ein Wort von hier nach dort,
wie dumm von mir, verzeihe mir!

Entschuldige, Roberta, ich weiß, ich tat dir weh,
ich weiß, es wurde kälter, ich weiß, es fiel der Schnee,
doch lass es wieder tauen und kehre wieder heim,
denn auch auf schwere Zeiten, da weiß ich einen Reim!

Ein Wort bei Nacht, dann hat's gekracht,
dann war's vorbei, ein lauter Schrei!

Liebe Roberta, du sagst mir wie keine zu,
meistens ist alles fein, Sorgen sind klein!
Liebe Roberta, oh werde im Herzen froh,
auch, wenn da Stürme sind, Wetter und Wind!

Bei Nacht ein Wort von hier nach dort,
wie dumm von mir, verzeihe mir!

Entschuldige, Roberta, am schönsten ist es hier,
ich lern für dich Gitarre, und zwei und drei und vier,
ich lerne auch Benehmen, ich kaufte mir ein Buch,
darin steht es geschrieben, ganz artig sein ist klug!

Ein Wort bei Nacht, dann hat's gekracht,
dann war's vorbei, ein lauter Schrei!

Liebe Roberta, du sagst mir wie keine zu,
meistens ist alles fein, Sorgen sind klein!
Liebe Roberta, oh werde im Herzen froh,
auch, wenn da Stürme sind, Wetter und Wind!

Bei Nacht ein Wort von hier nach dort,
wie dumm von mir, verzeihe mir!

Liebe Roberta, verzeih'!