Gedichte über Tiere (Seite 385)

Ein außergewöhnlicher Chor

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Es war ein kleiner Vogel
der sang so lieb und fein,
er wollte auch im Winter
ein guter Sänger sein.

Er saß ganz oben im Baume,
der Maulwurf fand ihn nett,
er erwachte aus dem Traume,
sie sangen im Duett.

Das hörte nun der Specht
und strahlte voller Glück,
er klopfte im Dreivierteltakt
zum wunderschönen Stück.

Der kleine Igel

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Der Garten ist für Igel Mecki ein kleines Paradies,
hier baut man ihm ein Winternest und alle finden ihn süß.
Herr Braun, der seinen Garten pflegt, kennt den kleinen Gast,
drum lässt er, wenn der Herbst beginnt, stets liegen Laub und Ast.

Naturnah soll der Garten sein, so lernen 's auch die Kinder,
nur dann fühlt sich ein Igel wohl und schläft ganz fest im Winter.
Kein Gift muß Mecki hier befürchten, Chemie war stets tabu;
nährstoffreiche Nahrung... Insekten, Würmer, Schnecken...
gehör'n zum Speiseplan dazu.

Täglich kommt er anspaziert, der kleine Kerl im Stachelkleid,
in der Hecke ist ein Loch, dort hat er Zugang jeder Zeit.
Geschützt vor Kälte, Eis und Schnee schläft Mecki hier bis Mitte März,
im Winternest das man ihm baut, mit Freude und viel Herz.

Drei tierisch ernste Episoden - Nonsensgedichte -

-1-
Eine Schnappschildkröte mich bedrohte,
in der Ferne heulte ein Kojote,
hatte es auch auf mich abgesehen,
schlotternd vor Angst, konnte ich kaum stehen.
-2-
Ein Hund zog mir den Hosenboden lang,
die Hose riss, mir wurde angst und bang,
vom Hintern er sie herunterzerrte,
zum Glück, sich so die Schnauze versperrte.
-3-
Ein Huhn gackerte, aufgeregt kreischte,
verfolgte mich, mein Bein schier „zerfleischte“,
nur weil ich Eier aus dem Nest holte,
vor Schadenfreude das Huhn nun johlte.

Die Steinböcke in den Alpen

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Um sie zu entdecken muß man schon auf größere Wandertour gehen,
in den Berchtesgadener Bergen oder im Allgäu kann man sie sehen.
Steinböcke klettern hoch hinauf, über 3000 Meter nehmen sie in Kauf.
Da macht ein unerfahrener Bergsteiger schnell schlapp,
nur zum Fressen steigen sie auf alpine Wiesen ab.

Triebe von Knospen, Kräuter und Gräser finden sie in tieferen Zonen,
sonst bewegen sie sich über der Baumgrenze, lieben die Felsregionen.
Beindruckend sind die Tiere in traumhafter Lage,
bringen bis zu 100 Kilo und mehr auf die Waage.

Wie alt ist der Steinbock ? Wie lange lebt er schon hier ?
Die Zuwachsringe der Hörner verraten es dir !

Hautnah an die Tiere kommt man eher in den Wildparks heran,
wo man sie außerhalb ihres natürlichen Lebensraumes
bestaunen und bewundern kann.
In freier Wildbahn hat man mit guter Fototechnik und Geschick,
Bock und Geiß aus sicherer Entfernung bestens im Blick.

Talisman

Der himmelblaue Flamingo
Neben meinem Bett
Ein Talisman
Ein Geschenk von ihr

Draussen das Meer
Das Rauschen der Wellen
Der lauwarme Wind
Und ein paar Laternen

Der himmelblaue Flamingo
In diesen fernen Nächten
Ein Gedankenbote zu ihr
Meiner Heimat

Draussen ein Hund
Das Zirpen der Grillen
Und ihre Stimme von weit
Sanft und zärtlich wie der Wind

© René Oberholzer

Gedichte über Tiere - Seite 385

Ein außergewöhnlicher Chor

Der kleine Igel

Drei tierisch ernste Episoden - Nonsensgedichte -

Die Steinböcke in den Alpen

Talisman