Gedichte über Tiere - Seite 371

Sprach der Hahn zur Henne,
wenn ich komme, dann renne
nicht über Stock und Stein,
denn ich kriege dich doch ein.

Sprach die Henne zum Hahn,
glaubst du wirklich daran ?,
denn will ich dich nicht lieben,
wirst du mich auch nicht kriegen.


Sprach die Stute zum Hengst,
ich weiß es doch schon längst,
was du hast unterm Bauch,
hat unser Nachbar auch.

Sprach der Hengst zur Stute,
was du willst, du Gute,
wird nicht ganz so klappen,
denn ich werde dich schnappen.


Sprach der Ganter zur Gans,
ich heiße ab morgen Franz,
wenn wir zwei nicht schaffen,
Liebe heute zu machen.

Sprach die Gans zu ihrem Mann,
ich weiß, dass du das gelingen kann,
doch gibt es bald keine Liebe mehr,
fährt dich jetzt der Traktor über.


Sprach der Bock zur Ziege,
willst du meine Liebe,
musst du mal stehenbleiben,
dann können wir es treiben.

Sprach die Ziege zum Bock,
verlasse dich nicht auf deinen Stock,
den du unterm Bauch hast,
denn der steht nicht mehr im Saft.

Reineke Fuchs in einem Gebüsch lag,
machte gerade Mittagsschlaf.
Als ein Geräusch ihn hat geweckt,
schaute er vorsichtig aus seinem Versteck,

da kamen doch Menschen in den Wald rein,
doch Jäger konnten das nicht sein,
denn sie lärmten und lachten,
auch kein Gewehr bei sich hatten,

gingen stattdessen suchend durch den Wald,
fanden dann auch bald
einen Tannenbaum,
sich daran machen, ihn umzuhauen,

das auch bald geschafft haben,
luden ihn dann auf einen Wagen,
fuhren anschließend wieder weg.
Danach kam Reineke aus seinem Versteck,

dachte noch so bei sich,
die Menschen sind schon wunderlich,
holen sich einmal im Jahr einen Baum
und stellen ihn in einen warmen Raum,

wenn er dann seine Nadeln abgeworfen hat
wird er schnell wieder nach draußen geschafft.
Und im Jahr darauf
holen sie aus dem Wald einen neuen raus.

Aus dem Fenster schaut die Mieze,
und was sieht sie ?
Zwei Vögel sitzen im Garten,
worauf die wohl warten ?

Das hätte sie gern erfahren,
lief in den Garten,
doch als die Vögel sie sahen,
sich sehr erschrocken haben,

sind schnell wie der Blitz
vor der Mieze ausgebüchst,
saßen dann auf einem Ast
und haben die Mieze gefragt,

ob sie Appetit auf Vögel hat,
doch die Mieze hat gesagt:
Ich will nur wissen, was ihr da macht
in dem trockenen Gras.

Deine Neugier können wir nicht glauben,
denn kann man Katzen nie trauen,
zwitscherten die Vöglein
und flogen in den Wald hinein.