Gedichte über Tiere - Seite 374

Es war Winter geworden,
ein kalter Wind wehte von Norden.
Aus einem Kobel heraus.
hat das Eichhörnchen Flitzi geschaut.

Flitzi großen Hunger hatte,
sich deshalb aufmachte,
Nüsse zu holen aus einem Versteck,
doch, oh Schreck,

keine Nüsse mehr,
das Versteck war leer,
Flitzi lief suchend hin und her,
fand aber keine mehr.

Maus Piep, die das sah,
hat dann gefragt,
ob Flitzi vergessen hat,
dass es die Nüssen schon genascht.

Flitzi meinte, das kann möglich sein,
aber da fällt mir ein,
dass ich im Herbst unter der Hecke
auch manchmal Nüsse verstecke,

wenn da noch welche sind,
ich sie auch schnell find,
kratzte die trockenen Blätter weg
und fand genug Nüsse in dem Versteck,

die hat Flitzi dann geknackt
und war auch bald pudelsatt,
legte sich wieder zur Ruh
und deckte mit dem Schwanz sich zu.

-Fiktion –
-1-
Den Schafschwanz umschlang er mit Gummibändern,
ums Hinterteil formgebend zu verändern,
als kein Blut mehr floss aus stranguliertem Teil,
starb Schwanz ab, war somit präpariert fürs Beil.
-2-
Weit holte er aus mit seinem Hackebeil,
zielte auf nekrotisierenden Schwanzteil,
durchtrennte Rückenwirbel mit einem Hieb,
die Schneide sich nur kurz an den Knochen rieb.
-3-
Die Wunde bestrich er mit Pasten aus Ton,
holte sich alsbald seinen verdienten Lohn
aus dem Misthaufen, in den der Schwanz reinflog,
weil er zu heftig an dessen Spitze zog.
-4-
Amputierte Trophäe, befleckt mit Blut,
befestigte er an seinem Sonntagshut,
ging fortan nur „beschwänzt“ unter die Leute,
sein Kopfputz imponierte viele Bräute.

Was für ein Graus!
Was ist da im Wohnzimmer in meinem Haus?
Ich glaub‘ ich sehe Gespenster,
nein, das darf nicht sein,
es ist tatsächlich wieder ein Vögelein.

Es fliegt hin bis zum geschlossenen Fenster,
aber leider, weiß es nichts davon,
gegenüber ist sie offen, die Türe zum Balkon.
Es hat heute nicht sein Navigationsgerät dabei,
und fliegt darum direkt daran vorbei.

Fliegt hin und her,
zwischen dem Fenster und Küche,
hoffentlich geht da nichts zu Brüche.

Aber nach sechs bis sieben Runden,
hat es den Ausweg zum Balkon gefunden.


©Grünschön.
Kein Frosch, kein Grashüpfer, (r)auch kein Gras.