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Gedichte über die Sonne - Seite 157


Der Sinn

Nichts in des Menschen Welt
Dass seinen Sinn des Tages so erhellt
Wie der Sonne leuchten
Will sie doch alle Dunkelheit verscheuchen

Nichts in des Menschen Welt
Dass seinen Sinn so sehr erhellt
Wie anderer Menschlein Singen
Wie Stimmen, die von geliebten Freunden an seine Ohren dringen

Nichts in des Menschen Welt
Dass seinen Sinn so sanft erhellt
Wie die Düfte an milden Frühlingstagen
Wenn sie ihm mit warmer Brise zugetragen

Nichts in des Menschen Welt
Dass seinen Sinn tags wie nachts so sehr erhellt
Wie ein Streicheln über die Haut oder das Haar
Selbst wenn nur ein sanfter Luftzug Grund für dieses Fühlen war

Wenig in des Menschen Welt
Dass seinen Sinn so sehr erhellt
Wie Wein, der Geschmack des Brotes
Genossen zur Zeit des Abendrotes

Gar nichts in des Menschen Welt
Dass seinen Sinn so sehr erhellt
Wie die Empfindung von wohliger Wärme
Des Winters unter der Decke wohl ein Jeder davon schwärme

Nichts in des Menschen Welt
Dass seinen Sinn so sehr erhellt
Wie ein großer Schmerz, der schwindet
Bis dass man ihn Gedanklich überwindet


Kaum etwas in des Menschen heiler Welt
Dass seinen Übersinn so sehr erhellt
Wie einer, der Kopf und Gedanken klug erzieht
Dem an den eignen Sinnen noch was liegt

Verpflichtet man sich letztlich dem zu Dank
Der stets Gesund und niemals Krank

Ob das jedoch des Lebens Sinn
An dem man für ein Leben spinn‘
Bleibt trotzdem zu hinterfragen
Wollen doch all die vielen Menschen auf ihre Weise sagen
Dass es noch was andres gibt
Neben einem klugen Kopf, der immer nur Gedanken siebt


© Auris cAeli
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ein verlängertes Wochenende

Eine Reise in den Süden
ist für viele doch so nett...


Bei dreißig Grad im Auto sitzen,
in der Gemeinsamkeit zu schwitzen,
durch dichtbefahrene Straßen pflügen,
ist ein besonderes Vergnügen.

Der Hund schon winselt, Kinder drängeln,
der Vater knurrt: "Hört auf zu quengeln",
"Wir bleiben jetzt mal alle heiter".
Doch Mutter meint: "Es wär gescheiter,

wir wären doch daheim geblieben."
"Das Aufsteh'n heute früh um Sieben,
das war schon heftig, denn ich durfte
viel früher raus, und müd' ich schlurfte

hinunter um das Brot zu backen,
Wurst und den Käse einzupacken,
dann mussten Eier und Tomaten,
von denen ich euch abgeraten,

auch in die alte Kühlbox rein,
die kühlt doch längst nur noch zum Schein."
Getränke in den Plastikflaschen
steh'n nun bereit, nebst Reisetaschen.

Dann fährt man los, das ziemlich zügig,
die Kinderchen sind noch gefügig,
der Hund im Fond zwar etwas schielt,
und Mutter mit dem Handy spielt.

Bald sind sie auf der Autobahn,
dort geht es schleppend nur voran,
denn alle wollen in den Süden,
auch wenn's nur vorwärts geht in Schüben.

"Ich muss mal", schreit der Kleinste hinten,
den Hund sieht man sich auch schon winden,
doch Vater hört nichts und bleibt stur
dem Vordermann an dessen Spur.

Gefragt wird fast im Minutentakt:
"Wann sind wir da?", das Baby packt
genüsslich sich die Windeln voll,
das finden alle nicht so toll.

"Wann gibt es endlich was zu essen?"
murren die Teenies unterdessen.
Die Mutter packt die Tüten aus,
und schon fließt da der Käse raus.

Die Tomaten könnt' man schlürfen,
und auch die Eier wohl bedürfen
einer Erfrischung, denn sie riechen,
der Hund will zu den Würsten kriechen.

Dann, endlich, leises Meeresrauschen,
erleichtert tun sie diesem lauschen.
"Holt eure Badesachen raus!"
nur liegen diese noch zu Haus'.


19.06.2025
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