Gedichte Über Sinne (Seite 8)

Ägäis - eine Meditation

Menschen die anlanden,
Küsten die versanden,
Schleier die verwehen,
Tage die nie vergehen.

Es wandert die Erde,
Bis die Farbe zerbricht,
Zerfällt Wasser in Stücke
Werden Inseln zur Brücke.

Gestundet ist die Zeit,
Von Zwängen befreit,
Gegen Hunger gefeit,
Nun zum Trinken bereit.

Breit aus die Flügel beide,
Flieg ins Meer aus Silberseide,
Verbrennt Dir auch das Herz,
Stillt unendlichen Schmerz.

Liebe

Zuviel Gefühl in meinem Bauch
Blicke die den Vögeln folgen
Leichtigkeit hebt mein Verlangen
Sehnsucht raubt mir die Vernunft
Halte mich und fange mich
Mache mich besinnungslos
Spiele mit mir Verführung
Liebe stillt meinen Übermut
Hungerstreik für Zärtlichkeiten
Tagträume voller uferloser Phantasien
Verantwortung weicht der Liebeslust
Bringe meine Seele zum Brennen
Fahre Achterbahn mit mir
Setze mich unter Strom
Zähme meine Wildheit
Zeige mir die Romantik
Bedingungslos vertrauen
Einfach fallen lassen
Wärmende Geborgenheit in meinen Armen

Lebenswunder

Tulpen blühten im Frühling,
leuchtendes Farbwunder.

Rotkehlchen zwitschern am Morgen,
bezauberndes Klangwunder.

Segelschiffe gleiten über den See,
funkelndes Wasserwunder.

Sonnenstrahlen brechen durch die Wolken,
goldenes Lichtwunder.

Hoffnung schimmert am Himmel,
lichtes Lebenswunder.

Lydiagedicht 2

Lydiagedicht 2

Mit dichtem Haar steht Sie mir da,
Reisebereit, mit viel Gepäck.
Selig lächelnd ist Sie mir nah –
Beide woll'n wir endlich weg!

Das ist stets diese Profession,
Mehr als das Ziel mit mir zu reisen,
Die Stimme sanft, mit feinem Ton,
Denn Sie gehört zu Sanften, Leisen.

Das hat Sie ja recht früh gelernt,
Da Sie ein Internat besucht,
Um von zu Hause sehr entfernt
Präsent zu sein, doch nicht betucht.

So liebt Sie die Zweckmäßigkeit
Und ist bis heute auf der Hut,
Dass bei gewiefter Gründlichkeit
Niemals entschwindet die Anmut.

Seh' ich Sie an und ist Sie fertig,
Erwartet Sie ein Lob von mir.
Sie ist mir dann so gegenwärtig,
So lebensfroh bleibt Ihr Pläsier,

Dass ich Ihr dieses Lob erteile.
Sie hat sich dazu aufgeschwungen,
Unaufgeregt, ganz ohne Eile
Alles verpackt, s'ist Ihr gelungen!

Das geht so ohne laute Töne,
Ganz ohne Lärm im Morgenglanz,
Womit Sie mich sehr gern verwöhne,
Weil Sie das schafft - allein und ganz!

©Hans Hartmut Karg
2021

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liebesworte

im grauen haar hängt
noch das erinnern
neu frühlingswind senkt
sich in den sinnen

flüstern der worte
lippenheißer hauch
öffnet die pforte
auf gieriger haut

wie offenes ohr
den nacken entlang
auf dem sich verlor
der seele gesang

ins einssein beben
und zeit vergessen
wagen verwegen
verlangen wecken

tastende hände
suchende zartheit
fließen der wände
so endlos und weit

sich nehmend schenken
verlierend finden
sich tief versenken
entbindend binden

im grauen haar hängt
noch das erinnern
neu frühlingswind senkt
sich in den sinnen

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