Gedichte über Schmerz - Seite 362

Graue Schleier umfangen meine Seele.
Tränenschwer ist mein Herz.
Nebel liegt über den Feldern.
Dunkelheit, wohin ich auch schaue.
Ein Falke steigt in den Himmel empor.
Trägt er meine Liebe zu dir?
Ich spüre einen tiefen Schmerz.
Warum bist du gegangen?
Von mir gegangen?
So früh!
Wie in einem Strudel reißen mich
meine Tränen in die Tiefe.
Wo bist du?
Meinen Augen entschwunden,
meinem Herzen so nah.
Der Schmerz wird unerträglich.
Ein Lichtstrahl trifft meine Seele.
Bleibe bei mir, göttliches Licht!
Tröste mich!
Doch eines bleibt:
Die Sehnsucht –
unendliche Sehnsucht – nach dir!

© Martina Pfannenschmidt, 2015

Die Geschichte von uns beiden,
ist eine die von Leid und Liebe spricht.
Leid in den Stunden, Tagen, Wochen,
als du dort warst und ich hier.
Getrennt und nicht fähig,
richtig zu funktionieren,
richtig zu atmen
oder überhaupt zu leben.

In dieser Zeit,
war mein schwaches Herz wie gelähmt.
Es schlug nur ein zweimal am Tage,
denn Kraft hatte es nicht.
Es wurde zerrissen in zwei gleich große Teile.
Ein Teil bei dir,
das andere bei mir.
Den Schmerz den ich fühlte,
er war besitzergreifend,
wie meine Dämonen es sind bei tiefster Nacht.
Er brannte auf meiner Brust,
wie das heiße Feuer in der schwarzen Hölle.
Dieser Schmerz,
er ließ meiner Fantasie freien Lauf,
sodass all meine Ängste,
wieder zum Vorschein gebracht wurden.
Doch die größte Angst,
war und ist dich zu verlieren.
Ein Leben ohne dich,
ist für mich einfach nicht möglich.
Meine Zukunft, ohne dich
sehe ich schon gar nicht.
Mein jetzt so erfülltes Leben mit Liebe,
würde ohne dich nur finster, kalt und leer sein.
Ganz gar ohne Liebe,
also auch ganz gar ohne Leben.
Ich würde mich erneut verlieren,
doch dieses jene Mal,
den Weg aus der verzweifelten Einsamkeit niemals zurückfinden.

Das bin ich ohne Dich,
ein gebrochener Mensch,
verirrt in der dunklen kalten Einsamkeit,
nicht fähig zu lieben,
nicht fähig geliebt zu werden.

Unerwünschte Ferne

Da läuft man vergeblich nach einem Wir,
Doch alle Plätze verlassen und leer,
Seelenlos die Zeit und die bitteren Tage.
Nirgendwo mehr vertrautes Stimmengewirr,
Kein Lächeln erreicht uns beim Kaufen mehr,
Pandemien sind schon eine Plage!

Leer und still nun alle offenen Räume,
Verlassen die herrlichen, freien Plätze.
Busse, Züge fahren fast ohne Menschen,
Lebendig nur unsere Sehnsuchtsträume
Nach Nähe, wo Begegnung die Schätze
Sind, die hinführen zu Mitmenschen.

Der Mensch ist jetzt nicht des Menschen Wolf,
Geregelt wäre er gerne ihm nah,
Alles lebendig und nichts erstorben.
Jetzt fährt niemand mehr, man spielt nicht Golf,
Wo man früher jeden als Nächsten sah,
Glückseligkeit dadurch eingeworben.

Es gibt keine tollenden Mädchen mehr
Welche in die Boutiquen laufen
Und Jugend mit Lachen erfreuen.
Da haben die Jungs es reichlich schwer,
Wenn nirgendwo Mädchenlaufen,
Alle Begegnungen scheuen.

Hoffen wir, dass uns die Zeit danach
Wieder Mitmenschlichkeit offenbart,
Um lustvoll in die Läden zu gehen,
Denn die Lebensfreude, sie hält uns wach,
Wo nicht an Begegnung gespart,
Um die schöne Jugend zu sehen.


©Hans Hartmut Karg
2020

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