Gedichte über den Schlaf - Seite 24

Die Lust
Im Schlafzimmer
Auf die Bettkante gelegt
Zusammengefaltet
Im Schrank versorgt
Den Schlüssel gedreht
Aus dem Fenster
In den Fluss geworfen

Der Kampf
Ums Schlafzimmer
Und die Lust
Hat längst begonnen
Auf dem Marktplatz
Stehen neue Schränke
Mit neuen Schlüsseln
Von wegen ewiger Liebe


© René Oberholzer

in Zwischenwelten schmilzt
Sternenstaub zu weißem Licht
wenn mild der Tag der träumend Nacht
die Grenze bricht

und weckt den Takt der Zeit
aus stillen Morgenstunden
und Sekunden
die wie Ewigkeit empfunden

verschlafen unterm Blätterdach
der Träume liegen
sich an farbenstille Worte
schweigend schmiegen

und die taubenetzten
sonnenmilchigen Lippen
sich an lichten Träumen
ins Erwachen nippen

Ich habe einmal nachgedacht
Und das die ganze Nacht
Denn davor hat es gekracht
Deswegen bin ich aufgewacht
Jetzt gebe ich zu sehr acht
Als wäre ich in einer Schlacht

Die Dunkelheit hat die Übermacht
Es ist wie in einem dunklen Schacht
Ich hätte zu gerne Licht gemacht
Doch habe ich zu sehr den Verdacht
Ich ginge nicht genügend sacht
Und verletze mich, dass es kracht

So blieb ich mit dem Bett in Eintracht
Dann hat der Morgen herein gelacht
Es war ja schon sechs Uhr acht
Ich sah alles in ihrer schönsten Pracht
So blieb ich weiterhin aufgewacht
Und habe über das hier nachgedacht

müde
kaum auf den Beinen
halten zu
können und dennoch schau
ich drüber über den Teller-
rand
und falle
mit Karacho in die Suppen-
schüssel

Weiche Betten
Sind bequem
Doch irgendwann
Schmerzt doch der Rücken