Gedichte Über Problem (Seite 3)

Es bleibt ihm nur der Whiskey

Er hadert mit dem Leben-
hat keine Freude mehr.
Ganz neuen Mut zu schöpfen,
fällt ihm unendlich schwer.

Denn seine Frau verließ ihn
für einen jungen Mann;
es kam aus heitrem Himmel,
was er nicht fassen kann.

Sie hatten schöne Zeiten
und lebten voller Glück,
mit Tränen in den Augen
denkt er daran zurück.

Vor einem Scherbenhaufen
steht er jetzt hoffnungsleer.
Ganz neue Kraft zu schöpfen,
fällt ihm unendlich schwer.

Es bleibt ihm nur der Whiskey-
er trinkt davon zuviel,
betäubt so seinen Kummer-
lebt trostlos ohne Ziel.

mein Leben, my life

ich höre dich
doch du scheinst
mir so falsch

all das herzrasen
ich realisiere mein
Schicksal

ich höre euch alle
und mir wird klar
dass es keinen sinn mehr hat

all das herzrasen
ich realisiere meinen
Durchbruch

Ich höre mich
doch wieso tut sich nichts?
wieso stecke ich gefangen?

all das herzrasen
ich realisiere mein
Problem.

Mein Schicksal,
mein Durchbruch
und mein Problem.

Zusammen ergibt mein Leben

Der Verstand versteht keine Spaß

In den besten Momenten des Lebens
denke ich zu viel nach.
Was ist los mit mir,
alle sagen: "Hab doch mal Spaß".

Spaß und Freude hätt' ich gern,
doch lässt mein Verstand es nur gelegentlich zu.
und plagt mich Moment für Moment, mal mehr
mal noch mehr,
obwohl ich ihm nichts tu.

"Was ist los, lass mich doch mal Spaß haben",
fordere ich ihn immer wieder auf
und lauf und lauf,
doch erwidert er nur "nein"
und hängt mir immer hinterm Nacken, mein eigner Schatten
und zählt mir meine Pflichten,
immer wieder auf.

Das Tor

Das Tor ist vor uns,
es scheint verschlossen

So lange wir ausharren,
so lange werden wir abgewiesen

Besser wir gehen davon
und lassen die Hoffnung fahren

Da tat es sich auf
und ließ Schweigen hindurch

Unermesslich der Raum,
die Weite, der Frieden

Erfüllt kehren wir zurück
und segnen, was ist

In bester Ordnung

Ich räume auf
schaffe Ordnung
mache sauber
putze
reinige mich
Ich sortiere alles aus

Ich löse auf

Ich schaffe es ab
wie einen Hund

Ich miste aus
wie in einem Stall

Ich radiere aus
wie im Krieg

Ich mustere das Unbrauchbare aus

Ich entferne

Ich eliminiere Überflüssiges

Ich lasse es verschwinden

Ich lösche es
wie eine Festplatte

Ich fege es weg
wie Staub von einem Stapel Bücher

Ich beseitige

Ich sondere es aus
wie faule Früchte bei der Ernte

Ich gebe auf
wie bei einen Wettlauf

Ich stelle es ab
wie einen Wasserhahn

Ich mache Schluss
wie in einer Beziehung

Ich beerdige
wie bei einem Todesfall

Ich beende

Ich lege es still
wie eine alte Fabrik

Ich werfe alles weg
binde den Sack zu
Mache ihn wieder auf
hole alles wieder raus
stelle es wieder ins Regal
schaffe wieder Ordnung
und beginne von vorne

Johannne Thomsen

Gedichte Über Problem - Seite 3

Es bleibt ihm nur der Whiskey

mein Leben, my life

Der Verstand versteht keine Spaß

Das Tor

In bester Ordnung