Gedichte über das Naturreich - Seite 337

Der nachbarschaftliche Purpurbaum

Mit unseren Nachbarn ist er alt geworden,
Wo wir blicken auf herrlichste Gärten,
In denen die schönsten Blumensorten
Immer schon die Einsamkeit abwehrten.

Manches ist staksig, manches zu groß,
Doch in Schattenlagen bleibt es kühler.
Dort verbreitet sich das grünende Moos
Und befeuchtet den Boden der Blüher.

Noch jedes Jahr zieht uns in Bann
Der nachbarschaftliche Purpurbaum,
Der riesig und voller Überschwang
Blütenfülle austreibt wie ein Traum.

Da wissen wir dann: Frühling ergreift
All unsere Sinne mit seinen Farben:
Wo die Natur längst zum Fruchten hinreift
Muss keine Menschenseele mehr darben.

©Hans Hartmut Karg
2025

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Die Pippaus

Als es immer heißer und trockener wurde,
Veränderte die Rasennarbe ihr grünes Gesicht.
Mancher, der darüber recht laut murrte,
Sah: Andere Pflanzen erhielten mehr Gewicht.

Wo die Rasenpflanzen in letztjährigem Leid,
Da traten ihnen Pippaus in großer Zahl entgegen.
Die breiteten sich aus und waren bereit,
Sich mit Gelbblüte in den Heißsommer zu legen.

Denn sie vertrugen sehr viel Hitze und Dürre
Und legten dadurch ihren Blütenreichtum aus:
Gelb leuchteten sie hin bis zur Kellertüre,
Bis hinauf zum Balkon, bis ins Haus.

©Hans Hartmut Karg
2025

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