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Gedichte über das Naturreich - Seite 264


Herbstliches Intermezzo

Am Haselstrauche
geht es um -
da sitzen kleine Männchen
im Kreise herum,
und halten gar weise
einen Rat,
im roten Sonntagsstaat.

Und purpurn schimmert’s
durchs Gebüsch …
Seid leise in den Blättern,
ihr Kinder, beim Klettern,
und hört, was sie wispern,
und lauscht auf ihr Flüstern.
Pst – pst, - die Männlein
mit den schwarzen Knöpfchen
am Köpfchen …

Am Haselstrauche
rund herum sitzen
die kleinen Männchen
in ihrer Jahresversammlung
und trinken -
aus winzigen Kännchen -
einen gar köstlichen Herbstregen-Wein
und pispern und flüstern …
Ja, was? Ja, was?

Vom Sonnenschein … und Wind,
von Blättchen,
die waren noch grün und fein,
die golden nun sind.
Von duftenden Röschen,
die im Winde verwehn. -
Von Schmetterling und Bienchen -
summ summ summ -
wo sind sie geblieben?
Alles ist stumm.

Und die Männlein erzählen …
Ja, was? Ja, was?
Es wird kalt und nass. -
Sie binden ihr purpurnes
Mäntelchen zu,
und schließen die
schwarzen Knöpfchen,
und schütteln gar weise
die Köpfchen …

Im Jahr ist es spät
und der Herbstwind, der weht
über Purpur und gelbe Seide,
über zwei frierende Schnecken,
die sich im Laube verstecken,
unterm Haselstrauch
in der Heide.

Nun trinken die roten Männchen -
den letzten Schluck
aus dem Kännchen,
schließen das letzte Knöpfchen,
nicken mit ihren Köpfchen – und -
schlafen ein.

Und die Herbstblätter
huscheln, und die
Haselmäuschen tuscheln,
und die roten Männchen
wiegen sich sacht.
Und der Regentropf murmelt:
Gute Nacht – gute Nacht.
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