Gedichte über Natur - Seite 492

Gerne
komme ich
hierher zurück
finde wieder
ein stilles Glück
für eine Weile
ohne Hast und Eile.

Hole tief Luft
nehme den Lindenblütenduft
in mich auf
betrachte das Schwanken
der Baumkronen im Wind
verliere den Blick
in der blauen Weite
des Himmels
schwebe mit den Wolken
davon
löse meine Gedanken
vom täglichen Einerlei
für einen zeitlosen Augenbick
bin ich frei.

Brennend heißer Asphalt,
gleißende Hitze nimmt den Atem.
Bäume und Sträucher
Regen ihre ausgedörrten Zweige
Hilflos gen` Himmel.
-Sinnlos-
Denn längst gibt es keine Wolken mehr.

Ein Luftzug,
der sonst Abkühlung bringt,
mit heißem Atem,
ist die Vernichtung alles Lebens.

Ausgemergelte Gestalten
Bewegen sich zwischen den Gemäuern
der ehemals belebten Stadt,
auf der Suche nach dem Sinn
ihres eigenen Daseins.

Verloren irren sie umher,
denn es gibt längst keine Zukunft mehr.
Nichts ist geblieben
von der ehemals bunten Welt.
Sogar die reißenden Flüsse sind leer
und es verschwinden langsam die Meere.
Es herrscht nur Elend ringsumher.

Unsere Erde liegt im Sterben…

Noch ist es nur eine Vision,
aber der Mensch ist nicht weit entfernt
von dieser geträumten Realität.
Deshalb sollten wir endlich beginnen
unsere eigene Zerstörungswut
und den gierigen Egoismus zu bezwingen.
Sonst ist es schon bald,
für alles Leben auf unserer Erde zu spät.

Sanft streicht der Wind durch die bunte Blätterpracht.
Leise knirscht der Kies, auf den endlos scheinenden Wegen,
wenn die Füße ihn Schritt für Schritt berühren.
Leicht im Wind wiegen sie die bunten Blätter
der Sträucher und Bäume,
wie im Takt zu einer sinnlichen Melodie

Ferner Lärm hat hier keine Macht.
Innere Ruhe, hier findest du sie.
In der Ferne weint ein Kind.
Leise plätschert die Quelle,
das Wasser munter über Steine springt.
Niemand kann diese Klänge zähmen.

Auch die Vögel im Geäst der Bäume
zwitschern ihre Lieder dazu.
Der Wind in den Bäumen, der leise raschelt im Laub,
verstärkt diese Melodie,
zu einer niemals endenden Sinfonie.

Diese Melodie gibt den Gedanken freien Raum,
Diese Sinfonie gibt dadurch Zeit zum Träumen
und die geplagte Seele findet endlich wieder Ruh......

Grau mit hellen und mit dunklen Flecken
spannt sich die Wolkenlandschaft über unsere Stadt.
Will auch das letzte Blau verstecken
als hätte sie die leuchtend´ Farben satt.

Es tröpfelt Regen – anfangs nur wie Tränennaß
doch treibt ein Wind die wasserschwangenen Wolken her.
Ganz plötzlich gießt es wie ein überlaufend Faß.
Im Nu gibt ´s keine trocknen Stellen mehr.

Der weiche Boden schwemmt zu Pfützen auf.
Von Dächern schallt es wie das Trommelschlagen,
nichts hält den drängend Flutenlauf,
die reißend Wasser erste Dinge mit sich tragen.

Die Wassermassen, unberechenbar und mächtig,
sie drücken Wände ein wie Pappkarton,
sie unterspülen, wühlen kräftig;
von Dächern hört man erste Hilferufe schon!

So überrascht von den Naturgewalten,
schmilzt auch der Menschen Hochmut ein,
denn die Natur mit ihren ungeheuerlich geballten
Kräften offenbart wie doch der Mensch so hilflos klein!