Auf den Gipfeln höchster Höhen,
an den Ufern tiefster Seen,
an den Hängen tiefer Schluchten,
unter Wasser seichter Buchten,
wächst ein Pflänzchen zaghaft,
eine Blüte an seinem Blattschaft,
ganz und gar voll Wonne,
öffnet´s sich zur Morgensonne
An den Ufern grün Gestaden,
im Dschungel voll beladen,
hoch empor in der Luft,
drunt´in Höhlen tiefster Gruft,
kehrt ein Tier zu seinem Nest,
hält sein kleines lieb und fest,
sorgt für Leben unter sich,
schützt die Kinder inniglich.
Auf den Wipfeln stolzer Bäume,
hohle Stämme, lebhaft Räume,
faule Wurzeln, morsches Holz,
allseits bewohnt, Heimat Stolz,
klein und zahlreich tummelt es,
vorgetäuscht, beschummelt es,
kaut das Grüne immer wieder,
läuft mal forsch, versteckt sich bieder.
Auf der Erde feuchtem Moos,
grüne Pflanzen, riesengroß,
auf dem Felsen kalter Stein,
auf des Vieh´s, verstorben Gebein,
kennt der anderen ihre Schwächen,
kann die harte Schale brechen,
jagt den kleinen, feigen Schwachen,
wirft ihn sich in seinen Rachen.
Auf jedem Fleck der Erde,
kreucht des Lebens Gebärde.
Wunderbar wie selbst im kargen,
düsteren, schlimmen, argen
sich Gaias Töchter Nischen schaffen,
all ihr Mut zusammenraffen,
des Glücks mehr Achtung als dem Schmerz,
lebt ein jedes mit seinem schlagend Herz.
An jedem Ort an jedem Flecken,
weiß sich überall zu recken,
ohne Dank von Tag zu Tag,
als ob´s nicht schön´res geben mag.