Gedichte über Natur - Seite 1084

Büsche, Kräuter, Baum an Baum -
kaum tret‘ ich ein in diesen Raum,
da wird's mir wohl, da kann ich sein
und fühle mich fast wie daheim

Die frische Luft, das satte Grün,
die kleinen Pflänzlein, die erblüh'n,
die Kühle und die braune Erde -
da fühl‘ ich keinerlei Beschwerde

Das lichte Dach, der dunkle Stamm,
das ist mir schon genug Programm
ich gehe heut‘ mal querfeldein,
berühre, spür in mich hinein

Der Wald, er ist fast wie ein Arzt,
auch wenn du ihn nicht immer magst
Er ist die Basis, ist der Grund,
warum wir leben bis zur Stund‘

Als Lied: https://youtu.be/anV92M9uMYI

Auf der Bank in unserem Garten
ruh' ich gern mal eine Stunde aus.
Farbenfrohe Bilder mich erwarten
in der Idylle gleich hinterm Haus.

Ginsterhecke und Lebensbaum,
zur Abgrenzung einmal angepflanzt,
schaffen der Ruhe hier einen Raum,
in dem nur friedvolle Stille tanzt.

In sattem Grün erstrahlt die Wiese,
Wandelröschen zieren ihren Rand.
Hauchzart weht eine sanfte Brise,
betört in süß duftendem Gewand.

Leise surren Bienen und Hummeln,
die vom Nektar der Blüten trinken,
und über allem Falter sich tummeln,
die mit zarten Flügeln mir winken.

Vögel zwitschern vom hohen Baum,
singen glockenhell ihr Liebeslied.
Mit Wonne genieße ich diesen Traum,
durch den der Alltagsstress entflieht.



© Birgit Klingebeil
[06/2024]

Das Tschirpen der Vögel im Frühling
ist wie ein Vorsingen in der Schule,
manch schräger Ton ist schlimm,
nur durchs Üben lohnt die Mühe.

Do Re Mi Fa Sol La Ti ist die Melodie,
ein stabiler Zweig im Baum die Bühne,
von Flügelspitzen dirigierte Sinfonie,
ein junger Rohrspatz gibt den Kühnen.

Zum Abschluss das Motto "Was ihr wollt!"
Ein Jungstar erhebt sich wie ein Federball,
eine Spottdrossel sich dazu albern trollt,
chaotisches Tschirpen im Open Air Saal.

Hardrock im Park gibts von den Krähen,
mit ihrem Screamen sie die Party sprengen,
alles flattert, flüchtet als sie Headbängen,
kurz danach erklingen wieder Übungsgesänge.

© meteor 2025