Gedichte Über Nähe - Seite 50

liegen im strömenden Regen
in unseren Augen ist's sonnig
alles kommt uns gelegen
sind Königin und König

du und ...... und ich
so einfach zu erklären
wie wir uns begehren
vertieft inniglich
Ver-wir-Spiel
ich & du
hier

© meteor 2025

Der Blick, erwartungsvoll,
schwingt sich in weite Ferne:
entfärbt und blendend weiß
steigt herbstlich Sonnenwärme,
während im kühlen Blau
verblasst das Licht der Sterne.

Der Sog der Sonne öffnet
magisch Fenster, Türen;
wer kann, verlässt sein Haus
und will Herbstwärme spüren.
Bald schon wird Nebel uns
in Innenräume führen.

Groß war die Macht des Sommers:
er trieb ins pralle Leben.
Jetzt zieht der Herbst ins Haus.
Wenn sich die Stürme legen,
wird er in uns ganz still 
Schatten und Licht beleben .

Der Sommeranfang
bringt uns feuchten Segen,
komm zu mir, Liebste,
allein der Liebe wegen.

Es öffnen Blüten
sich mit feuchten Lippen,
darin der Honig
lässt uns die Süße nippen.

Die Nacht der Nächte
will uns eng verbinden,
die feuchten Leiber
entfesseln sich im Winden.

Die Morgenstille
lässt die Liebe ruhen,
die rote Sonne
erscheint in neuen Schuhen.

Es rührt mich, wenn du leise weinst.
Als würde mit jeder deiner Tränen
der Schmerz durch beider Herzen rinnen,
lässt Trauer lautlos uns von innen
Nähe ertragen, Trost ersehnen.
Es rührt mich, wenn du leise weinst.

Es rührt mich, wenn du leise weinst.
Als würde diese stille Nähe
uns beide übers Schwere tragen,
wo uns ein lauer Wind zuwehe
ein Hauch aus sonnigeren Tagen.
Es rührt mich, wenn du glücklich scheinst.
       

Unter uns
Der Nebel
Eine Decke

Vor uns
Die Sonne
Am Sinken

Hier oben
Über allem
Näher bei uns


© René Oberholzer