Gedichte über Musik (Seite 2)

Saitenspiel

Ein Bild aus längst vergangn´en Tagen
Zeigt dich am heimatlichen Uferstrand.
Du hältst einer Geliebten gleich
Ein Instrument in deiner Hand
Mit vier Saiten. Du schlägst sie an
Und singst für mich manch schöne Weisen,
den Elegien so eng verwandt.
Die Dulcimer gebaut allein für dich,
erklingt in zarten warmen Tönen
und deine Miene wird beim Saitenklang
ganz sanft und mild.
Seit du mir warst vom Leben fortgenommen,
hängt sie verlassen hier an meiner Wand.
Und in Erinnerung erklingt das wehmutsvolle Lied
Das Du für mich, dann ich für dich
An deinem Grab gesungen hab.

SDR

Das Klavierspiel

Da steht es, mein Klavier,
schwarz glänzend aus alter Zeit.
Erhaben, in den Tönen warm schwingend
lädt es zum Spielen ein.
Ich schlage den ersten Ton an,
der im vertrauten Klang mich beglückt
und spiele bald laut bald leise
die in mir drinnen verborgenen Weisen.
Melodien dem Herzen eng verwandt
wallen dem rauschenden Wind gleich heran.
Ohne Hast in den tiefen Tönen wachsend
Laufen die Finger über´s Klavier.
Und alles, was sich kummervoll auf mich legte
fällt ab von mir und lässt mich los .

SDR

Geigerin

Geigerin
(Lied)

1.
Ich höre eine alte Geige.
Ich berge Sie in meinem Herzen.
Ich muss im Ausland schwer leiden
und kann nicht völlig Sie vergessen.

Kehrreim:
Ich höre dich,
ich liebe dich
im Ausland, im Ausland ...

2.
Liebe, Mädchen, zärtlich, liebe
nur die Saite deines Geistes.
Singe, Freude, lustig, singe.
Glücklich war nicht mein Dasein.

Der Kehrreim.

3.
Quäle nicht, mein Innenruf,
mich in traurigen Liedern.
Kam nicht, Fraulein, nie zurück
zum Gestorbenen in Sinnen.

Der Kehrreim.

cello suiten

stunden
lang kann ich
euch lauschen, liegend,
tanzend und schwebend und
fliegend, die gedanken, sie laufen mit
wie sie wollen; ich höre mit allen fasern des
körpers, der seele, des geistes, ich sauge die töne
auf mit geschlossenen augen, immer wieder von vorn;
der bogen durchdringt mich und liebe umschlingt
mich, ich bin nur noch klang; will’s hüten,
beschützen, bestaunen, bewahren,
dass es wächst, leuchtet und
wärmt und vertreibt
das dunkel, die
angst und
den tod

© M.M.

cello suiten

stunden
lang kann ich
euch lauschen, liegend,
tanzend und schwebend und

fliegend, die gedanken, sie laufen mit,
wie sie wollen; ich höre mit allen fasern des
körpers, der seele, des geistes und sauge die töne
auf mit geschlossenen augen, immer wieder von vorn;

der bogen durchdringt mich, sehnsucht umschlingt
mich, ich bin nur noch klang; will’s hüten,
beschützen, bestaunen, bewahren,
dass es wächst, leuchtet und

wärmt und vertreibt
das dunkel und
stärkt die
liebe

© M.M.

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Saitenspiel

Das Klavierspiel

Geigerin

cello suiten

cello suiten