Gedichte Über Misstrauen - Seite 12

Die gute, alte Zeit

Manche beschwören sie auf jeder Feier,
Als hätte es den Fortschritt nie gegeben.
Und immer wieder hört man jene alte Leier:
Früher gab es ein viel besseres Leben!

Zugegeben: Damals war es nicht so hektisch,
Vieles passte sich dem Trab der Pferde an.
Die Zeit war damals leiser, auch eklektisch,
Doch arbeitend musste man kräftig ran!

Doch wie bequem haben wir es heute:
Es raucht kein Herd, keine Lokomotive mehr.
In Demokratien sind Bürger nicht mehr Beute,
Maschinen sorgen dafür, dass Arbeit nicht schwer.

Und auch die Medizin hat viel dazu gewonnen,
Beim Operieren muss keiner mehr Schmerz erleiden,
Kann für fast alles auch Prothesen bekommen
Und darf beruflich Lebensgefahren meiden.

Die gute, alte Zeit ist ein Phantom,
Dem nur Phantasten weiterhin nachjagen,
Manche sogar im Netz und gegen den Strom,
Wo sie nach Neuerungen erst gar nicht fragen.


©Hans Hartmut Karg
2023

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sie wollte alles lieben geschwinde
egal ob Sonne oder raue Winde
Tränen, die konnte sie nie leiden
in Zukunft wollte sie die meiden

als eine hochgeborene Frohnatur
liebte sie alles Schöne und Natur
sie liebte Käfer und auch Ziegen
mehr noch aber auch ihre Intrigen

wollte sich dadurch Vorteile schaffen
kämpfen mit listigen, dubiosen Waffen
wollte nur aus dem Vollen schöpfen
zum Nachteil von anderen Köpfen

mit ihren Ideen ging sie über Leichen
ihre Losung vorwärts, nicht weichen
traf dann aber eine, die war aus Granit
die spielte diesen Blödsinn nicht mit

so hat sie sich langsam verschlissen
ihr Leben war immer mehr beschissen
zurecht fiel sie bald auf die Schnauze
im Dreck hört man noch ihr Gemauze

Intrigen machen halt keinen Sinn
raffen viele Freundschaften dahin
besser wer, geblieben beim lieben
so hätte sie, sich nicht so zerrieben

Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba