Gedichte über den Menschen - Seite 810

***


Was täte wohl der Mensch,
wenn er sich selber sähe,
würd er ihn fliehn, blieb er in seiner Nähe?
Und würd er die Vergänglichkeit
des eignen Seins erkennen,
ohne sich gänzlich von ihm zu trennen?

Was würde seine Flucht vor ihm
schlussendlich bringen?
Könnt er sich davon wohl befreien
oder sich zum Bleiben zwingen?

Er käme vielleicht zur Erkenntnis,
wodurch entstünde das Verständnis,
dass das, was ihn an anderen am meisten stört,
er allzu gern in seinem eignen Dasein überhört.



24.08.2025

Argumente schließt die Verbissenheit aus
Gegenspieler die Bescheidenheit
Verklemmung kommt nicht aus sich raus
der Name sonst den Sinn befreit

Na schau, was macht man denn da jetzt
der Stierblick selbst dem Mensch bekannt
Apperzeption fluks ausgesetzt
die Emotion wird kalt verbrannt

Alle woll´n sich nur fest klammern
sei der Faden noch so klein
Auf dem Pfad der Perspektiven
schlägt man seine Richtung ein

Wie man es durch Augen sieht
sieht man es auch oft nicht richtig
Ach, der kluge Neuzeitmensch
nimmt sich doch nur viel zu wichtig




23.08.2025 szignm