Sortieren nach:

Gedichte über den Menschen - Seite 355


Eine Mutter, die sehr vermisst wird

Schade das die Mutter nicht dabei sein konnte.
Nur weil sie sich im Himmel den Bauch sonnte.
Scherz beiseite,
ich hätte sie gerne bei meiner Hochzeit an meiner Seite.

Leider ist sie schon sehr früh verstorben.
Seit der Hochzeit fühle ich mich wie neu geboren.
Meine Mutter wäre mit meiner Wahl sehr zufrieden.
Sie hätte gelernt meine Frau zu lieben.

Sie hätte eine Schwiegertochter dazu bekommen.
Eine Familie zu gründen, wird sich für alle lohnen.
Schade ist auch, das sie ihr drittes Enkel nicht sehen kann.
Vielleicht wird es ja jetzt ein kleiner Mann.

So viel tut sie jetzt verpassen.
Den Tod werde ich immer hassen.
Zu früh hat er sie zu sich geholt.
Mit 66 hat sie es bestimmt nicht gewollt.

Jetzt wo ich ein zweites Mal geheiratet habe,
vermisse ich sie umso mehr.
Ich hätte für sie jetzt noch eine Gabe.
So sehr wie ich sie gehasst habe, habe ich sie geliebt sehr.

Ich wollte es mir nie eingestehen,
denn dafür ist in der Kindheit viel schreckliches geschehen.
Ich habe ihr schon längst verziehen,
das sie mich nicht konnte beschützen.
Mutter, den Namen habe ich ihr schon längst wieder verliehen.
Weiter mich krämen, würde mir auch nichts mehr nützen.

Mein neues Leben hat vor kurzem angefangen.
Ich habe mir eine bestimmte Krankheit eingefangen.
Von dieser möchte ich garnicht geheilt werden,
denn sie ist die beliebteste Krankheit auf Erden.

Diese Krankheit heißt Liebe.
Mit 50 sind erwacht noch einmal meine inneren Triebe.
Gegipfelt hat es mit der Gründung einer neuen Familie.
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Ein Winter auf Mallorca (aus SCHWER-Sinniges)

Ein Mensch, den tief die Schwindsucht quält,
hat sich Mallorca ausgewählt,
und Valldemossa gut befunden,
um dort im Winter zu gesunden.

Mit der geliebten Frau George Sand
lebt er, inzwischen wohlbekannt,
nicht gern geseh´n an jenem Ort.
Man ängstigt sich vor Krankheit dort.

Valldemossa, hoch gelegen,
ist für ihn denn auch kein Segen.
Wo man warmes Klima suchte,
doch die Kälte bald verfluchte.

Unruhig, von Angst getrieben
Hat er dort auch nur geschrieben
vierundzwanzig kurze Stücke
zu des Musenfreundes Glücke,

die er dann Preludes nannte.
Davon ist wohl die bekannte
Regentropfen-Prelude die,
die dem Winter Ruhm verlieh.

Sie entstand als stundenlang
Regen fiel auf dieses Land.
Als die Regentropfen stieben
und in Depressionen trieben

sie Chopin dann mehr und mehr.
Selbst für George Sand wurd es schwer,
ihm die Wirklichkeit zu zeigen,
die dem Lande nun mal eigen.

Daraufhin entstand zum Glück
dieses große Meisterstück
und durch seiner Kunst Genie
wurde die Verwandlung die,

aus dem Regentropfenfallen
hörte er nur Tränen wallen,
die vom Himmel in sein Herz
runterfielen erdenwärts.

Todeskrank, ganz fürchterlich
schleppt er von der Insel sich.
Starb später, schwindsuchtbesessen.
Die Prelude blieb unvergessen.

Hört in Valldemossas Ruh
man dem Pianisten zu,
spürt man, wenn die Töne schwellen,
Regentropfen -Tränen quellen.

„Ein Winter auf Mallorca“ schrieb
George Sand und in Erinn’rung blieb
dies jedem, der mal dort gewesen
und vielleicht dies Buch gelesen.
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige


Anzeige