Gedichte über den Menschen - Seite 307

Blumen auf der Wiese

blühen rotgelbundblau

wir sind hier im Gras Cowboy und Indianer

dann sind wir Mann und Frau



die Zeit mit uns als kleine Cowboys ist vergangen

Wiesenblumen blühen noch immer

rotgelbblau



Solange ich auf Hoffnung

und das Leben vertrau'

geht die Zeit für mich

und

in meinem Herzen

ich seh' genau

dich und mich lachend

und die Blumen im Gras

rotgelbundblau

Es ist dunkel, es ist Nacht,
im Schatten leis’ ein Dämon lacht.

Einsam lauf’ ich durch die Finsternis,
ohne Böses, habe Schiss!

Furcht, lähmende Furcht pocht laut in meiner Brust,
mein bisschen Mut, es macht Verlust!

Im Schatten dort, da steht sie, eine Gestalt,
die grausame Vorahnung übermannt mich mit Gewalt!

Eine Kapuze bedeckt des Fremden Gesicht,
was darunter ist, das weiß ich nicht.

Der Fremde, er zischt und lacht,
soll das heißen: „Pass auf – gib Acht!“

Das Blut, es gefriert in meinen Adern,
ich fange an mit meinem Schicksal zu hadern.

Ich sehe, da erscheint ein Licht,
gleich darauf auch ein Gesicht.

Erleichterung erfüllt mein furchtsames Gemüt,
es ist mein Bruder und seine Fackel glüht.

Er klopft mir auf die Schulter, wir gehen heim,
Gott sei Dank, wir werden bald zu hause sein.

Doch auf die Schatten und Dämonen der Nacht,
auf die geben wir nun keine Acht.

Wenn du geh‘n musst


Sei beruhigt und bleibe furchtlos,
denn noch ist dein Ende weit.
Sieh, ich sitze heute bei dir,
teile mit dir meine Zeit.

So wie du, als ich noch Kind war,
standest alle Zeit mir bei,
so will ich nun nah bei dir sein,
Anderes ist einerlei.

Gib mir deine kalten Hände,
komm, ich wärme sie dir gern,
schau, am Himmel leuchtet wieder
unser gold‘ner Märchenstern.

Gabst ihn mir als Überraschung,
einmal, als ich ängstlich war,
heute biet‘ ich zur Begleitung
ihn für deinen Heimgang dar.

Er soll leuchten, wenn du geh‘n musst,
dir - um deinen Weg zu finden
mir- um dich dann still zu grüßen,
Liebe schicken mit den Winden.

floravonbistram 1979