Gedichte über Liebe - Seite 94

Durch Dich hab ich gelernt
Mein Leben auszuleben
Vom Argwohn mich entfernt
Dir Liebe auch zu geben

Durch Dich hab ich erfahren
Was Sehnsucht wirklich ist
Mein Herz zu offenbaren
Zu wissen, dass Du bist

Durch Dich möchte ich sehen
Mein Leben neu betrachten
Zusammen mit dir gehen
Den Fluss hindurch, den sachten

Durch Dich möchte ich fühlen
Mein Körper einmal scheu
Durchs Bett mich mit Dir wühlen
Entdecken Liebe neu

Durch Dich werde ich sein
Viel glücklicher als dort
Wo einst ich musste sein
An diesem dunklen Ort

Mit Dir will ich verschlungen
In dicken Fellen liegen
Dem Körper danach abgerungen
Das Gefühl einfach zu fliegen

Minuten, die du nicht vergisst,
selbst wenn die Welt ganz traurig ist.

Wir zwei versuchten zu erfahren,
was unsre Herzen so verbindet,
wie ist die Liebe zu bewahren,
damit sie niemals uns entschwindet.

Ich spüre dich wie einen Hauch
vom zarten Blütenduft der Linde
und deinen Atem fühl' ich auch,
wie sanfte, laue Frühlingswinde.

Ein Prickeln rötet meine Haut,
wenn deine Lippen mich berühren
und dein Liebkosen ohne Laut
erregt mich, will mich weit entführen.

Ich kenne dich und du kennst mich.
Die Liebe lebt von Zärtlichkeit.
Sie ist die Krone sicherlich
für unser Leben, unsre Zeit.

Ein Dichter, das wird jeder wissen,
lebt von zarter Muse Küssen.
Wenn die ihn dann im Stiche lässt,
gibt es dem Dichter echt den Rest.
Ihm gehn so wie beim Ausverkauf
auch letzthin die Reserven drauf.
Und ich bekenne unverfroren:
es geht die Dichtkunst ihm verloren.

Und so gibt er drum bekannt,
´ne Musenstelle wär vakant.
Willst du nicht meine Muse sein?
Bitte, bitte, sag nicht nein.
Auch ein Mensch ganz ohne Erben
möchte um Gedächtnis werben.
Und so ´nen Musenkuss in Ehren,
sollt man dem Dichter nicht verwehren.

Der Dichter braucht der Muse Kuss,
sonst ist es mit dem Versmaß Schluss.
Willst du nicht meine Muse sein?
Bitte, bitte, schlag doch ein!

P.S.
Man möcht ja nur ganz im Geheimen
ein bisschen von der Muse träumen,
die sich hingibt, so wie´s Brauch.
Sonst stehn Poeten auf dem Schlauch!
Erst mit dem Träumen geht es wieder,
und man singt nicht gar zu bieder
neue hübsche Liebeslieder...