Gedichte über Liebe - Seite 918

Wer mit seinem Herzen sieht,

öffnet weit der Liebe Tor

Arg und Hinterlist entflieht

bleiben immer aussen vor.


Wer mit seinem Herzen denkt

erkennt, dass nicht der äussre Schein

unsere Sympathien lenkt,

nein, es muss das Wesen sein.


Wer im Herzen nicht erfährt

was des Menschen Höchstes ist

der verkennt den wahren Wert,

der sich an der Liebe misst.

Ich Liebte in meiner Jugendzeit,
ein Mädchen,eine schöne Maid,
sie lies mein Herz vor freude schlagen,
wie sehr das kann ich garnicht sagen.

Da ging ich einst an einem Feld,
dort standen wie für mich bestellt,
die schönsten Blumen weit und breit,
da packte mich das herzeleid.

So das ich michgleich,danach bückte,
und eines nach dem anderen Pflückte,
und danach mit flinker Hand,
sie zu einem Sträußchen band.

Und lief mit diesem übers wieschen,
bis hin Nachhaus zu meinem Lieschen,
wollt mein Lieschen doch beglücken,
den Strauß ganz fest ans Herz ihr drücken.

Ja und da,!da sah ich sie,
sie stand am hause vis a vis,
hielt einen anderen wohl im Arm,
und drückte ihn ganz innigst warm.

Ich sah wie sie sich küssten,
ach wenn sie doch nur wüssten!
Wie tief der Schmerz in mir gekrochen,
weil Lieschen mir das Herz gebrochen.