Gedichte über Liebe - Seite 418

Seit einer Woche, Tag und Nacht,
sind wir um den Schlaf gebracht.
Nachbars Hund, ne große Nummer,
hat gerade Liebeskummer.

Er kann seine Liebste zwar nicht sehen,
aber ihr lautstark seine Liebe gestehen.
Sie kann zwar auch nicht zu ihm kriechen,
aber sie scheint wunderbar zu riechen.

Der Rüde drängt sich an den Zaun,
als könnte er die Liebste schaun.
Er muss mit ihrer Duftspur ringen
und plötzlich fängt er an zu singen.

Und so trägt er seiner Schönen
die Lieder vor in längsten Tönen.
Vielleicht gelingt ihm mal die Flucht,
damit er sie erfolgreich bucht.

08.09.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Hinter rosaroten Scheiben
geht dir doch kein Glück verloren
Gerne wird es bei Dir bleiben
denn da ist es ja geboren

Hinter rosaroten Scheiben
da verbirgt sich wahres Leben
wird dich immer weiter treiben
dir ein waches Auge geben.

Hinter rosaroten Scheiben
können dir die Brillenbügel
hinter deine Ohren schreiben
wann es Zeit ist für die Zügel

Vor den rosaroten Scheiben
ist's Gefühl nicht aufzuwiegen
wenn wir's auf die Spitze treiben
um mit Träumen fortzufliegen.



(c) Greta Hennen

Ich weiß, du hast viel durchgemacht;
Trafst stets die falschen Auserwählten.
Dann Liebeskummer Tag und Nacht,
Weil dich Erinnerungen quälten.
Schon lang hast du nicht so gelacht,
Da solch Momente dir wohl fehlten -
So lass sie doch einfach zu.

Gewiss genieß ich deine Nähe
Und du die meine wohl nicht minder.
Doch glaubst du, ich denk gleich an Ehe,
den Bau des Hauses und an Kinder?
Wenn ich in deine Auge sehe,
Bemerk ich, dass ich Schmerzen linder -
So lass mich doch einfach zu.

Drum lass das mit dem Kopfzerbrechen.
Du sollst das Hier und Jetzt genießen.
Wir müssen uns doch nichts versprechen.
So lass den Fluss nur einfach fließen.
Kein Zwang auf Biegen oder Brechen.
Es müssen keine Knospen sprießen -
Komm, lassen wir sie einfach zu.

Einst war deine Liebe wahr
Und wir brachten es sogar
Damit auf ein ganzes Jahr
Oder wenigstens beinah
-
Doch was immer auch geschah
Plötzlich war sie nicht mehr da
Suchte sie und fand das Weite
Und entging um Haaresbreite
Noch `nem Jahr an meiner Seite
-
Ob es wirklich Liebe war …?
Nachher wird so manches klar
Was man fast ein ganzes Jahr
Durch `ne rosa Brille sah
-
Ganz egal was es auch war
Ich nahm es als Liebe wahr
Und ich würd was darum geben
Dürft ich es noch mal so eben
Für ein weitres Jahr erleben
-
Im Traum bist du so wunderbar
Mir eben noch zum Greifen nah
Doch kaum erwacht, ist nichts mehr wahr
Ich steh mit leeren Händen da
-
Denn leider ist das Wörtchen „wahr“
Längst nicht mehr das was es mal war
Sobald man ihm sein „h“ genommen
(Es ist damit nicht klargekommen)
Ward ihm all seine Kraft genommen
-
Von „Einst war deine Liebe wahr“
Blieb nur noch „Deine Liebe war“
Im Hier und Jetzt ein ganz und gar
Ein ziemlich schwacher Trost fürwahr