Gedichte über Liebe - Seite 2572

-Fiktion –
Er fragt sich allen Ernstes:

Ist nicht Masturbation
der Eigenliebe Lohn,
falls „Mann“ nur lieben kann,
was geistig er ersann
an Pikanterien,
die ihm Lust verliehen,
an Obszönitäten,
die Verderbnis säten,
an Fantastereien
voller Schweinereien
und Frivolitäten,
als auch Schwulitäten?

Zwingt nicht Masturbation
wahre Liebe vom Thron
falls weder Nacht noch Tag
ein Mann nicht lieben mag
weibliche Zuneigung
oder Bewunderung,
die aus den Augen spricht,
wenn sie sehen den „Wicht“
aus seinem Fleisch und Blut,
für den keine ist gut,
weil liebend zu ihm fand
bisher nur seine Hand?

Nach ausgedehnter Fernsehnacht,
die Sonne schien nur spärlich,
sind wir aufgewacht,
dein Gähnen und dein Rekeln,
ich gesteh‘ es ehrlich,
war alles andere als schön.
Da wurd’ mir klar, -das Ja-Wort,
Brief und Siegel ist keine Garantie,
für ewigliches Liebesglühn‘.

Dein Blick in den Spiegel,
Grimassen zu vollführen,
dich akribisch zu rasieren,
bürsten und scheiteln dein Haar,
den Oberkörper zu strecken,
dich ausgiebig zu recken.
Schweigend sah ich dich an,
du bist das, was ich nie wollte,
nach Außen ein Vorzeigeehemann.

Es gab so viele Dinge, die mich
plötzlich störten, beim Frühstück
schweigst du mich an,
gönnst mir keinen Augenblick,
befasst dich mit den Semmeln,
sie zu zerrupfen, in den Kaffee sie zu
schuppsen, Reste über deine Lippen
laufen, was ist nur aus uns geworden?

Stand auf um ins Büro zu gehn,
schenktest mir dann doch noch einen
Blick, sahst auf Po und Beine.
Betrübt und traurig ich zur Türe ging,
meine Arbeit begann um acht,
mir schwahnte viel, ich schwieg,
sagte nur noch eins ganz sacht:

„Es wird nun Zeit für mich! Muss gehn…“


07.07.2025 © Soso

Mein Herz schlägt schneller
Tief in mir wird es heller
Und meine Seele wird ganz leicht
Wenn mich dein Blick erreicht
Meine Wangen werden schnell knallrot
Der Gedanke an dich tut mir gut
In Wallung gerät bei dir mein Blut
Es dir zu sagen kostet Mut
Doch du hast es sicher längst erkannt
In jeder Berührung meiner heißen Hand
Sie entdeckt auf deiner Haut
ganz neues Land
Kein Verlass mehr
auf meinen kühlen Verstand
In deinen Augen möchte ich ganz tief versinken
Von deinen Lippen langsam fast ertrinken
Mit dir einfach von hier verschwinden
Und mich in deinem Herzen wieder finden
So nah dir sein wie niemals zuvor
Denn eines brauche ich jetzt nur
Und das ist ganz viel Du

Deine Hand
In meiner Hand
Meine Augen
In Deinen Augen

Meine Hand
In Deiner Hand
Deine Augen
In meinen Augen

Deine Hand
An meiner Wange
Deine Sehnsucht
In meinen Augen

Meine Hand
An Deiner Wange
Meine Sehnsucht
In deinen Augen

Um uns Stille
In uns Zärtlichkeit
Um uns Frieden
In uns Liebe


© René Oberholzer