Gedichte über Liebe (Seite 1454)

Schelmenfinger

Verzückungsfinger, auf nackendem Fuss.
Hochwärts streichend, ein streichelnder Gruss.
Possierend, kreisend, am Braunsüssem Knie.

So reist Fingerschelm: Zum Ohr, zum Genick.
Beweist ausdauerndes und Geschick.
Wo Mundlippen warten, auf das Menü.

Jetzt hinunter, am wirbelndem Rücken,
um Blumenküsse abzupflücken.
Die gernkosender Leib, immer verlieh.

Der Handstand

Da stehst du auf den Händen,
wie sich es stehen lässt;
und willst ein Fuss verpfänden.

Mein Mund ist leicht gepresst;
und will kein Wort verschwenden.
Was soll der Handstandtest?

Ich sehe blanke Zehen.
Sie sehen köstlich aus.
Du willst auf Händen gehen,
durch unser kleines Haus.

Am Fenster schauen Krähen.
Doch du siehst gar nicht raus.
Jetzt muss ich dich umdrehen:
Für Mund - und Lippenschmaus.

Dessous

In dieser vorgefassten Freude,
wo schelmisch: Blicke streifen.
Gilt das Dessous als Augenweite.

Und in Pupillenläufen,
dehnt sich die hohe Sehnsuchtsbreite,
um warm sich anzuschleifen.

Und wenn ein kleiner Scherznachtwille,
dann die Blünachtrose sucht.
Fällt lautlos ab: die Aussenhülle.

Das Dessous so gut betucht.
Und Knospenlippen, voller Stille.
Haben Versuchung gebucht.

Das Leuchten deiner Augen

Ich konnte es nicht glauben,
doch es ist geschehen,
ich habe dich,
im Traum gesehen.

Du warst mir lange,
nicht mehr so nah,
wie in diesem Traum,
wo ich dich sah.

Wir konnten Reden,
uns in die Augen sehen,
ich konnte dich,
sehr gut verstehen.

Sogar im Traum,
vergesse ich nicht,
ich habe oft,
geweint um dich.

Ich konnte dir,
deine Sünden vergeben,
jetzt wollen wir,
die Hand uns geben.

Ein schöner Traum,
du warst mir nah,
deine Augen strahlten,
als ich dich sah.

Mai 2018 Sabine Volkmar

Grösser war ein Herz noch nie!

Grösser war ein Herz noch nie!
Völlig ohne Schattenseiten.
Du gehst leise, wie Barfuss,
durch die unsren Lebensweisen.

Jeder Teppich gibt dir Mut.
Alles ist, wie neu beflügelt.
Keine Tür schliesst sich uns zu;
und wir fliegen durch die Tage.

Die Hände tragen Zeiten:
Auf Immerschön und Einigkeit!
Kein Leben ohne Zäune.
Wir klettern hoch; und Himmelweit.

Leben wird zu uns geschickt,
das wir des Schicksals Kreisel drehn.
Gottes Atem ist voll Glück!
Den wir selbstlos mit uns nehmen.

Und kein Schweigen bricht herein;
in die schönen Lebensweiten.
Jedes Herz: Entkernt. Entsteint.
Warmes Aneinanderreiben.

Grösser wird kein Herz nie mehr!
Das sich mit Platinfrische füllt.
Wird ein Stündchen auch verzählt.
Die Märchen wandern übern Mond.

Gedichte über Liebe - Seite 1454

Schelmenfinger

Der Handstand

Dessous

Das Leuchten deiner Augen

Grösser war ein Herz noch nie!