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Gedichte über Lebensweisheiten - Seite 483


Nein Jain Ja

Ich kann dich zwar begleiten,
doch selber musst du das Pferd
mit all seiner Gewalt bereiten.
Du musst das Pferd mit seiner Kraft
Und Erhabenheit erkennen,
dass du bekommst die Macht
mit dem Pferd zusammen,
Gut von Schlecht und
Richtig von Falsch zu trennen.
Ich kann dir Werkzeuge anbieten,
nehmen kannst nur du sie in die Hand
und im Begreifen erfassen,
was Werkzeuge können nicht lassen,
dich durch gezielte Handlung zwingen,
an dir zu schrauben,
möge es gelingen !
Ein Nein im bloßen Sehen des Angebots,
lässt dich weiter stolpern und fallen,
weil schon vor der Nutzung
und dem Versuch,
die Entscheidung, Nein, Jain, Nein
ist gefallen.
Der Widerstand scheint dich stark
gemacht zu haben,
lieber die Revolte wagen,
mit jeder Zelle des Körpers „Nein“
und „Ich will nicht sagen“ sagen.
So stehst du dir immer selber im Weg,
weil Neues in der Handlung
Veränderung will
und deine demütige Wandlung.
Ich kann dir helfen dich zu heilen.
Doch Heilung erfolgt mit einem Ja
Und keinem Jain,
mit dem sich Einlassen
auf einen neuen, wilden Tanz.
Dem Vorwärtsleben,
weiterstreben,
sich bewegen,
dem Finden der eigenen Balance.
Jain ist dir zum Eigenschutze,
machst dir das Hindurchlavieren so zu Nutze,
in allen Richtungen offen zu bleiben,
mit keiner Klarheit und Konsequenz
durchs Leben zu treiben.
Ein Nein baut eine Schanz´
An der man dann bricht die Lanz´,
für das Erkennen der eigenen Geschichte,
die ist und war Vergangenheit,
machte dich aber noch nicht gescheit,
weil du glaubst am Halten
vom Alten,
du mehr Stabilität erlangst.
Stabil kannst du nur sein,
wenn du dich lässt auf Schwingung ein.
Schwingung braucht ein Ja,
den Impuls zu wollen,
nur so bist du hier,
machst dich nicht rar.
Denn ein Nein,
es bremst und stoppt dein gabzes sein,
das Jain nimmt keine Haltung ein,
führt dich immer tiefer
ins Unklare hinein.

16.08.13
Solyluna
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Das waren noch Zeiten!

Meist heißt er Max und meist trinkt er Bier,
und wenn ich allein sitze, setzt er sich zu mir
an den Tisch in irgendeinem Restaurant
und fängt unaufgefordert zu erzählen an:
von damals als er bei Dnjepoporschtag
mit seinen Kumpels in der Scheiße lag,
voll von Läusen, aber nichts in den Eingeweiden

und plötzlich sagt er : Mensch Don, das war’n noch Zeiten!!!

Da gab’s noch so was wie Kameradschaft
Und das gab mir bei leerem Magen die Kraft
Dass man trotz all der Scheiße am Leben bleibt.
Aber wenn ich so sehe, was sich da rum treibt
Und er zeigt mit dem Bierglas auf die Leute ringsum
Seine Hand sinkt runter, und er wird stumm….
Nein nicht ganz, ich hör wie von weitem:
Tja, Tja Don, das war’n noch Zeiten!

Und dann spricht Max weiter von der Zeit danach:
Alles verwüstet, und die Wirtschaft lag brach,
und um aufzubau’n musste man zusammenhalten
das versteht doch heut niemand mehr, vielleicht noch die Alten.
Heut denkt doch jeder nur noch an sich!
Wo hat das hingeführt, und ich frage mich,
war’s früher nicht besser, nein, Don, kein Streiten,
früher, tja früher, das war’n noch Zeiten.

Und wie er so dasitzt, es ist schon halb vier -
Die Augen sind glasig, er hat auch schon fünf Bier –
Da kommt mir ein Gedanke, man müßte probieren
Einen kleinen Krieg anzufangen und schnell zu verlieren
Dann könnten die Menschen, die so wie Max hier eben
Ständig in den Träumen von gestern leben
Endlich aufwachen und zu neuen Taten schreiten
Und ich hör sie schon sagen:
Don, das sind wieder Zeiten.



Ja, meinetwegen kannst Du jetzt lachen
Und ein paar geistreiche Bemerkungen machen
Über Menschen, die es nicht versteh’n
Heute zu leben, und die nicht seh’n
Dass auch heute schöne Zeiten sind.
Aber ich spüre auch wie die Zeit verrinnt,
denn manchmal erwisch ich mich grad noch beizeiten
sonst hätt’ ich selbst gesagt:
Das war’n noch Zeiten.
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